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Eine
Sache, die für mich immer mit Weihnachten verknüpft ist, ist die
Stallweihnacht. Sie hat es sogar in meinen Roman "A single touch"
geschafft. Damit ihr einen Eindruck bekommt, habe ich einen Textauszug und
Fotos für euch. Hoffentlich bringt euch das in Weihnachtsstimmung.
Love,
Eure V.
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Ich liebe
es! Ich liebe es, hier mit allen auf den mit Pferdedecken bestückten
Strohballen zu hocken, meinen Punsch mit Zimt, Nelken und Orangenschalen zu
schlürfen. Ich liebe, dass wir wie jedes Jahr gemeinsam singen, und auch, dass
Jule in weiser Voraussicht dieses Mal die Texte ausgedruckt hat, weil die
Hälfte von uns die traditionellen Weihnachtslieder nicht auswendig kann –
zumindest nicht die zweite, dritte oder fünfzehnte Strophe. Ich bilde da keine
Ausnahme.Mit rund vierzig Leuten sitzen wir dicht an dicht in der Stallgasse,
die Pferde sorgen für Wärme, ebenso der Punsch und der heiße Apfelsaft. Dampf
steigt aus den vollen Tassen empor, um die sich behandschuhte Finger
geschlungen haben. Die Tafel in der Mitte ist vollgestellt mit unzähligen
Köstlichkeiten: belegte Brötchen, Salate, Thermoskannen mit Getränken, Kuchen
und Plätzchen … Ja, die eine Million Weihnachtsplätzchen sollte man wirklich
nicht vergessen. Da gibt es die bekannten Frankfurter Bethmännchen,
Spritzgebäck, Zimtsterne, Vanillekipferl, Lebkuchen … Und unzählige andere
Varianten, auf die ich weniger stehe, liegen ebenfalls in Schalen und warten
drauf, vernascht zu werden. Hinter mir in der Box raschelt es, und Jule sagt:
»Stell dich nicht so an Colleen, du bekommst kein Stück Kuchen, egal, wie sehr
du bettelst.« Protestierendes Schnauben ist zu hören, dann erzittert die Wand
hinter uns, als die fuchsfarbene Stute zu scharren beginnt und mit dem
Vorderhuf gegen das Holz kommt. »Dabei ist der Marmorkuchen so lecker.«
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