In aller
Kürze
[Werbung unbezahlt]
Story: Renner geriet unter eine Pistenraupe und wie es für ihn dann weiterging.
Spannung: Wie erging es Renner nach dem Unfall?
Sprecher: Gerrit Schmidt-Foß belebt das Buch
Schreibstil: flüssig
‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Spätestens seit „Wind River“ hatte Jeremy Renner einen Fan in mir, garniert
wurde das mit seiner Rolle als Hawkeye bei Marvel. Umso neugieriger war ich auf
sein Debüt als Autor. Doch schon während des Hörens des Hörbuches fiel mir nur „Schuster
bleib bei deinen Leisten“ ein.
Ja, Renner hat einen schweren Unfall erlitten, beeindruckend, keine Frage; Doch
selbst nach dem Ende der Erzählung bleibt mir unklar, welchen nachhaltigen
„Impact“ sein Einsatz tatsächlich hatte. Statt echter Erkenntnisse bietet das
Buch vor allem eins: Wiederholungen. Renner erzählt jedes noch so kleine Detail
mehrfach, ohne neuen Gehalt. Ohne diese ständigen Wiederholungen wäre das Buch
nur ein Drittel so lang – und vermutlich deutlich prägnanter.
Ich bewundere den Sprecher Schmidt-Voß, dass er diese andauernden
Wiederholungen auch beim vierten Mal noch lebendig rüberbrachte. Dafür gebührt
ihm ein großes Lob.
Leider hat der Mensch Renner bei mir auch deutlich verloren. Er wirkt auf mich
arrogant und überheblich, teilt ungefragt und distanzlos seine Meinung über das
Verhalten anderer mit und präsentiert sich dabei als unfehlbare Instanz. Wer
glaubt er zu sein, dass er andere Menschen kritisiert und sich Urteile über sie
erlaubt.
Er benimmt sich bei seiner Rekonvaleszenz auch den Menschen im Krankenhaus gegenüber absolut
respektlos. Und nein, selbst wenn man dieses Verhalten im Nachhinein als „nicht
in Ordnung“ bezeichnet, macht es das nicht besser. Und mit Anfang 50 sollte man
sich auch reifer benehmen und nicht wie ein trotziges, bockiges Kleinkind
agieren.
Besonders irritierend waren für mich die inhaltlichen Widersprüche: Aussagen,
die an einer Stelle getroffen, im weiteren Verlauf des Buches relativiert oder
gar ins Gegenteil verkehrt wurden.
Auch die ständige Selbstbeweihräucherung trug nicht zu einem positiven
Gesamteindruck bei. Ja, es ist lobenswert, dass er Charity-Projekte ins Leben
ruft, aber wenn er sich dabei so stark in den Vordergrund stellt, wird das
Engagement der anderen Beteiligten entwertet.
Und dann der Sprachstil: Ich fluche selbst gern und oft – aber wenn Renner im
echten Leben nur halb so viel flucht wie in seinem Buch, wirkt das nicht
rebellisch oder authentisch, sondern schlicht unreif.
Ja, der Text ist flüssig geschrieben, aber ich habe mich immer wieder gefragt:
gab es keinen Lektor, der diesem Buch mehr Tiefe, Struktur und Klarheit hätte
verleihen können?
Sorry, aber ich muss jetzt erst mal den mir mittlerweile unsympathischen
Menschen von dem tollen Schauspieler trennen. Es reicht am Ende nur ganz knapp
für zwei Sterne und die verdankt das Hörbuch fast ausschließlich der
hervorragenden Leistung von Gerrit Schmidt-Foß.
Jeremy Renner, zweimal für den Oscar nominiert, war die am zweithäufigsten gegoogelte Person 2023 – allerdings nicht nur wegen seiner eindrucksvollen Filmografie. Der beliebte Star des Marvel-Universums, der als Bogenschütze Hawkeye die Herzen der Fans eroberte, geriet am Neujahrstag 2023 unter eine sechs Tonnen schwere Pistenraupe und überlebte wie durch ein Wunder. Hier erzählt er von seinem Unfall, vor allem aber von seiner Genesung, von Verletzlichkeit und Stärke, Verzweiflung und Hoffnung, Rettung und Durchhalten. Mit seiner Geschichte macht er Mut, den Widrigkeiten des Lebens zu trotzen, Herausforderungen anzunehmen und gestärkt daraus hervorzugehen.

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