Mittwoch, 27. Juli 2016

Rezension "Der Dom trägt schwarz" von Klaus E. Spieldenner

In aller Kürze
Story: Der Hamburger DOM wird erpresst und die Schausteller sind nicht wirklich kooperativ.
Spannung: wird nach und nach aufgebaut, verliert sich allerdings auch schon mal in Nichtigkeiten
Charaktere: mal lebendig, mal klischeehaft
Schreibstil: locker

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‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Hmmm, bei diesem Buch fällt mir die Bewertung echt schwer, aber wenn ich jetzt meine Eindrücke - das Pro und Kontra - schriftlich fixiere, bringt das bestimmt Licht ins Dunkle.
Zuerst einmal, der Klappentext verrät schon wieder viel zu viel von dem Buch. Den erschlagenen Schausteller hätte man sich sparen oder diese Formulierung allgemeiner halten können. So wartete ich darauf, wann dies denn nun geschieht.
Die Protagonisten wurden lebendig präsentiert, doch besonders bei Kommissar Schweiß war es mir denn doch des Klischees zu viel. Es gibt doch wirklich genug altbackene, miesgelaunte, nur das schlechte vom Menschen erwartenden und vom Schicksal gebeutelte Ermittler. Und dass dieser Ermittler sich nach einer Ansage vom Chef in einen versucht positiv denkenden Menschen entwickelt ... bitte, jetzt wird es echt unglaubwürdig.
Die Rückblenden in Sandra Holz’ Leben beziehen sich bestimmt auf die beiden vorhergehenden Bücher, die ich nicht kenne, und das, was ich zwischen den Zeilen herauslas, reichte mir auch völlig, um einen Überblick zu erhalten.
Der Schreibstil des Autor ist locker, jedoch hat er mir zu viele Nebenschauplätze geschaffen, die nicht wirklich was mit der Haupthandlung zu tun haben. Es kam mir wie „Seitenschinden“ vor. Da hätte ich mir dann etwas mehr Fokus auf die Geschehnisse auf dem Dom gewünscht.
Das Ende ist ... nun ja, anders. Es passt und ich hätte mir ein fulminanteres Ende gewünscht, aber es passt und das ist wichtig.
Was mir allerdings echt sauer aufgestoßen ist, sind die Fehler, die ich im Buch gefunden habe. Wer Fremdworte benutzt, sollte sie korrekt benutzen oder einfach darauf verzichten.
Ich vergebe knappe 4 Hamburger-Dom-Sterne, da mich das Buch trotz meiner Meckerpunkte gut unterhalten hat.

‘*‘ Klappentext ‘*‘
… DOCH IN TRAUER FÜHLEN WIR UNS GEBORGEN – BIS IN EWIGKEIT Ein Schock für die Hamburger DOM Schausteller: Mehr als drei Jahrzehnte nach dem schrecklichen DOM-Unfall 1981 wird der Inhaber der Geisterbahn „Zombie Land“ erschlagen aufgefunden. In einem Erpresserbrief fordern Unbekannte fünf Millionen Euro - ansonsten drohen sie mit Schrecken und Blutvergießen. Der nächtliche Stromausfall sowie weitere Anschläge auf den DOM lassen schnell klar werden, die Erpresser meinen es ernst! Die Schausteller umgibt eine Mauer des Schweigens. Gelingt es den Kommissaren Sandra Holz und Alexander Schweiss, sie zu durchbrechen, oder muss der Sommerdom vorzeitig abgebrochen werden? Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, um endlich Licht in das Dunkel des Heiligengeistfeldes zu bringen.

2 Kommentare:

  1. Sehr geehrte Frau Ernst

    Vielen Dank für Ihre ehrliche Rezension. Ich finde es bemerkenswert, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, meinen "kleinen" Regional-Krimi zu lesen und zu bewerten. Ich freue mich natürlich über Worte wie "locker" und "lebendig präsentiert" und auch darüber, dass Ihnen mein Ende gefallen hat. Die „Schlüsselworte“ aber waren, dass Sie mein Buch unterhalten hat – denn nur das ist und war mein Ziel.
    Ich schreibe meine Krimis nicht nach Vorgaben und schinde auch keine Seiten. Nebenschauplätze liebe ich und weiß, Kriminalbeamte ermitteln selten wochenlang an einem Fall. Auch bemühe ich mich (so weit wie möglich) Klischees zu vermeiden. Aber nichtssagende, starre Kriminalbeamtinnen/ -beamte bringen dem Leser (aber auch mir) keinen Spaß. Und als 61-jähriger lerne auch ich noch dazu und kann mich ändern (ja, tatsächlich). Also finde ich, muss der Hamburger Hauptkommissar Alexander Schweiss das auch tun ;-)
    Ich recherchiere für mein Leben gerne und inzwischen zieht sich meine Recherche mit fast drei Monaten ebenso lange, wie das Schreiben des Buches selbst.
    Was Fehler angeht, habe ich diese Kritik an das Lektorat bzw. Korrektorat beim Niemeyer-Verlag weitergegeben. Wobei ich sagen muss, dass man dort hervorragende Arbeit leistet (natürlich kann sich - bei über 400.000 Buchstaben und Zeichen - auch mal ein Fehler einschleichen. Auch Ihre Rezension über "Der Dom trägt Schwarz" ist leider nicht frei von Schreibfehlern. Aber so ist das – absolut niemand ist unfehlbar ;-)

    Nochmals danke für Ihre Mühe. Vielleicht lesen und bewerten Sie auch mal die ersten drei Kriminalromane mit meiner Kommissarin, Sandra Holz: Unter Flutlicht, 2013/Und Stille wie des Todes Schweigen, 2014/Start Ziel Tod, 2015).
    Ihre Meinung dazu würde mich schon interessieren.

    Schöne Grüße aus Bad Oldesloe

    Klaus E. Spieldenner

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    1. Hallo Klaus,

      hui, vielen Dank für das Lesen meiner Rezension und die ausführliche Antwort.
      Zur Zeit bin ich im wahrsten Sinne des Wortes ausgebucht, merke mich aber auf jeden Fall die 3 Bücher um Sandra Holz vor.
      Was das Ändern des Wesens betrifft, stimme ich dir zu 100 % zu, doch sich von Heute auf Morgen zu ändern ... sorry, da glaube ich nicht dran. Änderungen gehen sukzessive, Schritt für Schritt vor sich - 180° Grad Wendungen sind äußerst selten gesät.
      Die Fehler habe ich bereits Niemeyer auf Facebook mitgeteilt. Und das nächste Mal, rebellierst du einfach gegen das Establishment statt gegen das Etablissement *grins*
      Mal kurz am Rande erwähnt, in Oldesloe bin ich 5,5 Jahre auf die TMS gegangen :)

      Viele Grüße und buntes Wochenende
      Elena

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