Mittwoch, 21. Mai 2025

Rezension "Just Mary" von Paola Morpheus

In aller Kürze
Story: Mary konfrontiert Gott, Jesus, den Papst und die katholische Kirche mit der Überprüfung von Glaubenssätzen.
Spannung: Welche Themen werden angesprochen?
Schreibstil: Comic-Style

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Mit der Kirche und dem damit verbundenen Glauben kann ich nicht viel anfangen und jetzt weiß ich auch warum. Logisch, stimmig, nachvollziehbar, liebevoll und tolerant geht anders.
Morpheus stellt Maria, hier Mary genannt, als kritisch hinterfragende Frau mit Smartphone in der Hand dar. Sehr gut gefallen hat mir, dass sie argumentativ die Homosexualität für die Kirche legitimierte. Denn Gott ist ein Mann und er liebt alle Menschen. Damit auch die Männer und eigentlich wäre Gott dann pansexuell, aber wollen wir die Kirche nicht noch weiter an den Rand des Zusammenbruchs bringen.
Es wird aufgedröselt, was Mary mit Leihmutterschaft und in dem Zusammenhang Josef mit Patchworkfamilie zu haben. Dabei vergisst Mary die Frage nach der ewigen Jungfräulichkeit nicht und endet logischerweise mit der Kreuzigung.
Ja, das Buch regt zum Nach- und Hinterfragen an und es werden wichtige Themen, die die Gesellschaft bewegen, thematisiert. Aber wirklich gefallen hat mir der Comic nicht. Weder Mary noch Gott und Jesus waren mir sympathisch, denn sie erfüllten die typischen Klischees der Flodders (Wer kennt noch die Filme aus den 80ern um eine „asoziale“ niederländische Familie?). Es fehlte nur noch, dass Mary immer eine Kippe im Mundwinkel und der senile Gott eine Flasche Bier in der Hand hatten. Und ja, es gibt feministische Ansatzpunkte, aber ich finde, es geht in erster Linie darum, die Kirche zu hinterfragen und bigotte Sichtweisen zu entlarven.
Auch konnten mich der Stil und der (schwarze?) Humor nicht abholen.
Alles irgendwie kein runde Sache und sehr gewollt in Szene gesetzt, da sind die 2 Glaubens-Sterne sehr wohlwollend.

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Mary beschert Gott, ihrem Sohn Jesus, dem Papst und der katholischen Kirche mit dem Smartphone so manch eine Überraschung.
Denn sie akzeptiert die patriarchalische Ewigkeit nicht. Sie ist weder mild noch friedfertig oder gar Opfer. Gnadenlos dreht sie den Spieß um und klopft unnachgiebig Glaubenslehren und Einstellungen auf ihre Überlebensfähigkeit im Heute ab.
Die Italienerin Paola Morpheus legt mit ihren Comic-Geschichten eine äußerst ironisch-witzige Bearbeitung ernster Themen wie die traditionelle Familie, Abtreibung, Genderfragen oder Jungfräulichkeit aus weiblicher Sicht vor. 

Mother Mary comes to me speaking words of wisdom. Let it be!!

Eine weitere Rezension findet ihr bei Buch-Lady.

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