In aller
Kürze
[Werbung unbezahlt]
Story: Eine Tour durch die ruinierte Natur des ecuadorianischen Amazonas.
Spannung: welche Auswirkungen hat der Rohstoffabbau durch Erdölkonzerne
Schreibstil: locker-flockig
‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Es ist längst kein Geheimnis mehr: Im Amazonas-Regenwald wird von großen
Ölkonzernen Raubbau an der Natur betrieben. Fiske und Fischer setzen dieses
Drama eindrucksvoll mit Worten und Bildern in Szene.
Im Rahmen sogenannter „Toxic Tours“ führt Donald Moncayo aus Lago Agrio
Interessierte aus aller Welt durch die vom Öl verseuchte Region und macht die
katastrophalen Auswirkungen greifbar. Die Autorin nahm an vielen dieser Touren teil
und aus ihren dabei gesammelten Eindrücken die Graphic Novel geschrieben.
Ich begleitete eine Amerikanerin und eine Ecuadorianerin auf ihrer Tour mit
Donald. So war ich live bei den erschütternden Entdeckungen dabei. Gemeinsam
erkundeten wir den Urwald und stießen auf mit Öl kontaminierte Gruben, deren
giftige Flüssigkeiten in Bäche und schließlich in die großen Flüsse gelangen.
Die Folge: Eine umfassende Verseuchung von Wasser, Mensch, Tier und Pflanze.
Wir trafen zudem Menschen, die durch die Umweltverschmutzung schwer erkrankt
sind und bis heute unter den Spätfolgen leiden – und dennoch weiter um ihre
Gesundheit kämpfen.
Es ist beklemmend, mit welch skrupelloser und hoher krimineller Energie
Unternehmen wie Texaco Natur und Mensch auch heute noch ausbeuten.
Fischer visualisiert die Ölverschmutzung auf beeindruckende Weise. Schon das
Cover zeigt schwarze Flecken und Streifen – ein starkes Bild für das alles
durchdringende Rohöl, das den natürlichen Kreislauf vergiftet. Es gibt kein
Entkommen: Das Öl ist überall.
Diese Graphic Novel ist ein eindrucksvolles Gesamtkunstwerk, das die Bedrohung
des ecuadorianischen Amazonas sehr deutlich transportiert und auf die
Entfernung erlebbar macht.
Eingerahmt wird das Gesamtkunstwerk von einer Einführung der Autorin, in der sie
ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse schildert und dem Anhang, der
weitere Organisationen und NGOs, die sich gegen die Erdölverschmutzung
engagieren und weitere Informationen bieten, auflistet. Wer möchte kann sich
auch mit ein paar kreativen Aufgaben noch weiter mit der Graphic Novel und der
Thematik befassen. Abgerundet wird das Ganze von Amelias und Jonas’
Dankesworte. Dabei fielen mir 3 Worte ins Auge: Waorani und Mitch Anderson.
Nach ein bisschen Recherche ging mir ein Kronleuchter auf. Das Buch „Tochter des Waldes“ von Nemonte Nenquimo erzählt auch von diesem Raubbau der Ölkonzerne
im ecuadorianischen Regenwald und zwar aus der Sicht der indigenen Waorani.
Diese beiden Werke zum gleichen Thema, jedoch mit unterschiedlichen Ansätzen,
ergänzen einander. Ich finde, man gar nicht genug auf die Zerstörung des
Regenwaldes aufmerksam machen. Für diese, unter die Haut gehende Graphic Novel,
dieses erzählerische und zeichnerische Gesamtkunstwerk, ganz klar 5 Toxic-Sterne.
Toxic ist ein unwiderstehliches, emotionales Ethnografie-Wunder. Die Zeichnungen halten uns in aller Eindrücklichkeit die Umweltverschmutzung im ecuadorianischen Amazonas vor Augen. Mit schwarze Tinte und lichten Farben bringen sie ethnografische Befunde ans Tageslicht, die von den Komplexitäten, sowie von Freude und Leid im Kampf gegen den Rohstoffabbau erzählen.
Dr. Ernesto Schwartz-Martin, Universität Exeter

Hallo liebe Elena,
AntwortenLöschendieses Buch ist bislang total an mir vorbeigegangen. Es beinhaltet nicht nur ein sehr wichtiges Thema, auch die Umsetzung scheint perfekt gelungen.
Mit der Erwähnung der kreativen Aufgaben hast du mich sehr neugierig gemacht. Magst und kannst du da noch ein wenig ins Detail gehen?
Ich danke dir für diese wirklich interessante Buchvorstellung.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Huhu liebe Tanja,
Löschenabsolut! Das Buch ist wichtig und braucht mehr Aufmerksamkeit.
Hmmmm ... nein ... ich verrate nur so viel, dass es darum geht, sich mit dem Thema zusammenzusetzen und zu reflektieren ;)
Wenn du mir per Mail deine Adresse schickst, schicke ich dir das Buch.
LieGrü
Elena