In aller Kürze
Story: Warum weiß der Insasse der Psychiatrie über die Mordserie so gut Bescheid?
Spannung: steigert sich allmählich
Charaktere: teilweise Klischee pur, aber doch lebendig
Sprecher: Götz Otto sollte noch üben
Schreibstil: leicht
Es ist schon wirklich gruselig, wenn der Insasse der Psychiatrie, der keinen Ausgang erhält, über die Mordserie so gut Bescheid weiß und sogar weitere Morde voraussagen kann. Diese Stimmung hat Strobel sehr gut eingefangen und ich wollte unbedingt wissen, wie das zustande kommt.
Das Ermittlerduo ist schon Klischee pur. Der altgediente Kollege, der auf Köpfchen und Ermittlerfleiß setzt und der Jungspund, der auf Profiling und neue Methoden setzt. Die beiden ergänzen sich recht gut, doch ging mir der junge Kollege echt auf den Keks. Ja, er hat im ersten Teil Schlimmes erlebt, aber wenn er den Job nicht erträgt und keinen Abstand zur Mordserie halten kann, dann sollte er a) zum Therapeuten gehen und b) den Job wechseln.
Ja, ich weiß, das macht eine Figur lebendig, aber mich nervt so ein Verhalten auch im realen Leben.
Das Ende ich schlüssig und aber endet mit einem Cliffhanger, der den Weg für den finalen Band ebnet.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und leicht und er beschreibt zwar gut, aber es gibt keine ekligen Splatter-Szenen.
Leider hat mir Götz Otto als Sprecher nicht gut gefallen. Er las recht gleichmäßig, gleiche Tonalität und ohne Stimme - keine Variationen. Ich hatte stellenweise im ersten Moment ein Problem, die Texte den Figuren zuzuordnen.
Alles in allem ein solider Krimi, von dem man aber nicht zuviel erwarten sollte. Ich bin mir trotz des großen Cliffhangers am Ende nicht sicher, ob ich Teil 3 lesen will.
Ich vergebe 3,5 kalte Sterne, die ich auf 4 aufrunde.
‘*‘ Klappentext ‘*‘
Oberkommissar Max Bischoff traut seinen Ohren nicht, als ihn der Leiter der Klinik für Forensische Psychiatrie in Langenfeld anruft und ihm mitteilt, dass er wichtige Informationen zu einem aktuellen Fall hat. Einem Fall, der Max Bischoff und seinem Partner Horst Böhmer nichts als Rätsel aufgibt. Denn scheinbar wahllos dringt ein Unbekannter, der sein Gesicht unter einer Fliegenmaske verbirgt, nachts in Wohnungen und Häuser ein. Er überwältigt die Bewohner und lässt jedes Mal nur einen Überlebenden zurück. Und eine Botschaft: „Erzähl es den anderen.“
Und jetzt der Anruf aus der Langenfelder Psychiatrie. Siegfried Fissmann, einer der Patienten dort und selbst ein verurteilter Mörder, sagt diese Morde genau voraus. Bischoff bleibt nichts anderes übrig, als sich auf Fissmann einzulassen, wenn er verhindern will, dass noch weitere Menschen sterben. Auch wenn das bedeutet, dass er selbst an die Grenzen seiner psychischen Belastbarkeit gerät …