Interview mit Christian und Florian Sussner

2. Beim Spielbuch hüpft man ja zwischen den Abschnitten hin und her. Wie plottet ihr das? Geschichte schreiben, anschließend „zerstückeln“ und dann wild aneinanderreihen? Und sitzt ihr dabei zusammen oder werkelt jeder für sich und ihr tauscht euch virtuell aus?

Christian

Ich bin tatsächlich der Meinung, dass das Plotten bei einem Spielbuch leichter ist als bei einem Roman. Wenn man ehrlich ist, dann ist der Plot bei einem Spielbuch viel kürzer als bei einem Roman, dafür gibt es halt ein paar Alternativen. Das plotmäßige Gesamtkonzept ist aber nach meinem Gefühl deutlich übersichtlicher als bei einem Roman. Und ja, vieles entsteht dann tatsächlich auch einfach beim Schreiben. Oft stellt man sich ja zum Beispiel die Frage: Welche Option würde sich der Leser wünschen. Und diese versucht man dann abzudecken. Das kann natürlich auch mal dazu führen, dass ein Teil der Geschichte anders verläuft, als ursprünglich geplant, was aber normalerweise zu einer Verbesserung führt.

Florian

Also eigentlich macht jeder für sich, was dank Dropbox und Word-Überarbeitungsmodus wunderbar funktioniert. Ansonsten sind wir große Freunde von gut erzählten Geschichten, wir beschäftigen uns also viel mit der Entwicklung des Helden, mit den Hintergründen des Personals und mit Fragen wie der Prämisse des Textes. Viele Details kommen dann freilich noch "unterwegs" dazu, und manche Ideen kommen eben auch erst, wenn man den Stoff schon sehr gut kennt und tief eingetaucht ist.