In aller Kürze
Story: Interessanter Ansatz, der zum Nachdenken anregen könnte, wenn der Klappentext nicht schon das komplette Buch erzählen würde.
Spannung: entstand dank des Klappentextes nicht wirklich
Charaktere: vorhersehbar
Sprecher: Torsten Michaelis (deutsche Stimme von Wesley Snipes und Sean Bean), Ilka Teichmüller, Uve Teschner, Peter Lontzek, Marie-Isabel Walke, Marian Funk - nun ja, da habe ich schon besseres gehört.
Schreibstil: wechselhaft
Sechs Wochen habe ich jetzt für die Rezension gebraucht, da ich wohl eine der wenigen bin, die nicht voll des Lobes für das Buch ist.
Wo soll ich beginnen?
Wer den Klappentext gelesen hat, weiß, wie der erste Teil endet. Das einzig spannende ist, wer von den beiden den anderen tötet. Das sind aber nur die letzten 15 Minuten. Dafür soll ich mir 12 Stunden ein Hörbuch anhören? Ja, das habe ich getan, denn ich ging davon aus, dass der Klappentext höchstens das erste Fünftel des Hörbuchs verrät. Und das wäre schon echt viel.
Nun gut, dann ist bestimmt Weg bis zum „Showdown“ spannend. Nein, auch das nicht. Denn die Figuren blieben farblos. Ich weiß zum Beispiel nicht wie Citra aussieht und aus dem Rebellen Rowan wurde in Null-Komma-Nix ein angepasster Lehrling, um nicht sogar zu schreiben, ein Streber.
Ja, okay. Es gab Scythe, die ihre Aufgabe extremer und weniger würdevoll ausführten, aber das waren Splatter-Momente, die nur eklig und widerlich waren.
Überhaupt schaffte es der Autor nicht, mein Kopfkino anzukurbeln und das geht normalerweise recht schnell und einfach. Er wechselt in seiner Schreibweise zwischen schwafelig-langweilig und einer Art Reportage. Aber wurden keine Emotionen transportiert. Ich wurde mit keinem Charakter warm, geschweige denn schloss ich einen ins Herz. Ich fieberte nicht mit - ich blieb die ganze Zeit auf Abstand. Und zwar bin ich so weit auf Abstand, dass ich wahrscheinlich den 2. Teil gar nicht mehr hören werde, weil mir das Schicksal von Citra und Rowan am A… vorbeigeht.
Tja, und was die Sprecher betrifft. Sorry, aber wenn man schon englische Worte liest, dann sollte die Aussprache auch korrekt sein. Allein schon das Wort „Scythe“ - da sträuben sich mir die Nackenhaare. Nicht einmal wurde das „th“ ordentlich ausgesprochen - ja, ich weiß, nicht einfach für Deutsche, aber dann muss ich andere Sprecher wählen.
Oder auch sehr hübsch. Es wird aus den Tagebüchern unterschiedlicher Scythe gelesen und bei „Tagebuch der E. S. Curie“ (E. S. steht für Ehrenwerte Scythe) verstand ich zu Beginn „E Eskörri“ und fragte mich, was oder wer das ist. Zum einen spricht man den Namen „Curie“ französisch aus (immerhin lebte die gebürtige Polin in Frankreich) und zum anderen wurden die Worte bzw. Buchstaben so zusammengezogen beim Sprechen, dass ich erst in dem Moment, als die Scythe Curie die Bühne betrat, kapierte, was bzw. wer gemeint ist.
Auf so etwas muss bei der Aufnahme geachtet werden.
Tja, wenn ihr bis hierher durchgehalten habt, könnt ihr euch vorstellen, dass ich von dem Hörbuch alles andere als begeistert bin.
Ja, mir gefällt die Auseinandersetzung mit dem Tod, denn diese wird in unserer Gesellschaft viel zu sehr tabuisiert. Aber die Art und Weise und Umsetzung war ganz und gar nicht mein Fall. Mit gutem Willen vergebe ich 2 Sensen-Sterne.
‘*‘ Klappentext ‘*‘
Die perfekte Welt hat einen hohen Preis
Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Umgebung müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe - eine Dienstleistung, für die sie hoch geachtet und gleichzeitig gefürchtet sind. Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch was sie nicht ahnen: Am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und seine erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten ...
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