Freitag, 28. November 2025

Rezension "Lichter unter London - Vergessene Sterne" von Anne Herzel

In aller Kürze
[Werbung unbezahlt]
Story: Maeve und Blaise versuchen Maeve von ihrem Fluch zu befreien und haben große Entscheidungen zu treffen.
Spannung: kommt in Wellen daher
Charaktere: zeigen mehr Facetten, aber Entwicklungspotential wurde verschenkt
Schreibstil: locker-flockig

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Der zweite Teil knüpfte haargenau dort an, wo der erste endete. Dadurch gelingt ein wunderbar nahtloser Übergang, und ich befand mich sofort wieder mitten in den Katakomben. Ohne Verzögerung ging es weiter in die nächsten Drops, und erneut hat mich diese faszinierende Welt vollkommen in ihren Bann gezogen. Die Autorin stellt eine beeindruckende Kreativität unter Beweis, die bei mir sofort lebendiges Kopfkino auslöste. Es wäre großartig gewesen, zusätzlich Zeichnungen der Wesen und Pflanzen zu erhalten, um diese fantastische Atmosphäre noch stärker zu unterstützen.
Der Weg nach unten war spannend, atmosphärisch dicht und unglaublich fesselnd, sodass ich förmlich durch die Seiten geflogen bin. Ich fieberte sehr mit, ob es den Charakteren gelingen würde, Maeve endlich vom Fluch zu befreien. Auch die Menschen und Wesen, die ihren Weg kreuzen, fand ich durchweg interessant; die Mischung wirkte vielseitig und gut durchdacht. Allerdings wurde das letzte Viertel des Buches dann recht zügig abgehandelt, wodurch sich die Handlung leider etwas gehetzt anfühlte. Hier hätte ich mir mehr Tiefe, Details und emotionale Ausarbeitung gewünscht.
Die Protagonisten selbst konnten mich ebenfalls nicht ganz überzeugen. Einige ihrer Entwicklungen wirkten für mich zu oberflächlich. Besonders Maeves innere Zerrissenheit wurde aus meiner Sicht zu schnell und zu schlicht dargestellt, obwohl sie viel Potenzial für tiefere emotionale Momente geboten hätte. Auch Blaise scheint seine Gefühle erstaunlich rasch im Griff zu haben und hängt der Vergangenheit kaum nach, was seine Figur für mich etwas zu glatt wirken ließ.
Sehr positiv hervorheben möchte ich jedoch den Epilog, der die Geschichte schön abrundet und einen stimmigen Abschluss bietet. Die Schreibweise der Autorin ist erneut locker-flockig, leicht zu lesen und trägt viel zum hohen Lesetempo bei; ich bin förmlich durch die Seiten gerauscht.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Es gibt Figuren, die sich als non-binär bezeichnen. Für manche Lesende mag das ein wichtiger Aspekt sein, für mich steht allerdings die Figur an sich im Vordergrund. Entscheidend ist für mich, ob ich sie interessant oder sympathisch finde; ihre Identität spielt dabei keine Rolle.
Trotz einiger Meckerpunkte vergebe ich knappe fünf Katakomben-Sterne. Das Buch – und die Dilogie als Gesamtes – haben mich gefesselt, begeistert und tief in die düsteren, geheimnisvollen Katakomben eintauchen lassen.

Eine weitere Rezension zu dem Buch findet ihr bei Eule und Buch

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Die Reise in die Unterwelt geht weiter! Nach dem Erreichen der vierten Tiefenschicht müssen Maeve und Blaise feststellen, dass ihr Weg zum Grund der Katakomben noch nicht beendet ist. Eine Heilung für Maeves Zeichnung rückt zunächst in weite Ferne, bis neue Verbündete auf alte Feinde treffen. Auf jenen Ebenen, die kein Mudlark je betreten hat, enthüllt sich das meistgehütete Geheimnis der Katakomben. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in dem Maeve und Blaise über das Schicksal von Ober- und Unterwelt entscheiden müssen. Doch verfolgt von dem Wächter und konfrontiert mit den Rachegelüsten der Mudlarks muss sich Maeve eine zentrale Frage stellen: Auf welcher Seite steht sie eigentlich?

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