Freitag, 10. Mai 2024

Rezension "Urban fantasy going mental" Anthologie aus dem Verlag ohneohren

In aller Kürze
[Werbung unbezahlt]
Story: Bunte Mischung an Fantasy-Stories, die Mental Health und Neurodivergenz thematisieren
Charaktere: so bunt wie die Geschichten
Schreibstil: passend zur jeweiligen Story

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Hmmmm, der Titel verwirrt mich, denn „to go mental“ bedeutet „überschnappen, verrückt werden“. Und irgendwie passt dies für mich nicht, vor allem nach der Lektüre. Aaaaaber dann hat mich die Verlegerin auf „Reclaiming“ gebracht. Um es einfach auszudrücken: Beleidigungen werden von der beschimpften Personengruppe positiv zu einer positiv konnotierten Bezeichnung umgedeutet. „Queer“ ist ein gutes Beispiel dafür. Aber jetzt zum Buch.
Jede Kurzgeschichte beginnt mit einer kurzen Vita der Autorin und des Autors, wobei natürlich der Fokus auf die wichtigen Themen „mental health“ und „Neurodivergenz“ gelegt wurde. Immerhin handelt es sich um Own-Voices. Weiter wurden die Themen der Geschichte und Hinweise zum Inhalt (wie beispielsweise Bodyhorror, gewaltsamer Tod, Queerfeindlichkeit) jeder Geschichte vorangestellt. So kann sich der Lesende überlegen, ob die Geschichte gelesen wird oder eventuell triggert.
Die Geschichten besitzen unterschiedliche Settings und jede für sich war ein rundes Gesamtkunstwerk. So stromerte ich durch Leipzig und Berlin, erlebte Angst und Panikattacken, las unterschiedlichste Pronomen und Varianten des Genderns. Aber eins haben sie alle gemeinsam, sie sind eine laute Stimme gegen Stigmatisierung und beleben das Feld abseits des Neurotypischen hervorragend.
Klar, nicht jede Kurzgeschichte hat mir gleich gut gefallen, aber alle geben gemeinsam ein rundes Bild zum Thema ab und genau das ist ja das Ziel einer Anthologie.
Bis auf eine Geschichte konnte ich alle und die im Vorfeld genannten Problematiken nachvollziehen. Es war auf jeden Fall interessant, die unterschiedlichen Themen und Facetten der Neurodivergenz in dieser Art und Weise näher gebracht zu bekommen. Da ist wirklich so viel dabei, dass ich diese Anthologie jedem empfehle, der auf leichte Art mehr über das Thema erfahren möchte. Ich vergebe 5 neurodivergente Sterne.

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Tief unter der Stadt brodelt es. Wie ein Schienennetz kreuzen sich die Wege von Urban Fantasy, Mental Health und Neurodivergenz. Auf der Suche nach Abenteuern, beim Ergründen von Geheimnissen, auf dem Weg zu magischen Orten - oder einfach nur im täglichen Kampf mit einer Welt, die nicht für sie gemacht scheint, durchstreifen Held*innen die Stadt.
Bei ihren Entdeckungsreisen in Häuserschluchten und zwischen zahllosen Wesenheiten finden sie Antworten auf ihre Fragen und manchmal auch sich selbst.
In 22 Kurzgeschichten von Own-Voices zu den Themen Mental Health und Neurodivergenz geht es um Protagonist*innen, die mehr als nur eine praktische Inspiration für Nichtbetroffene sind. Und eine laute Stimme gegen Stigmatisierung!

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