Mittwoch, 8. Juni 2016

Rezension "Dünentod" von Sven Koch

In aller Kürze
Story: Der Klappentext spoilert die Hälfte des Buches - und der Rest kann es auch nicht wirklich retten.
Spannung: durch den Klappentext mittelprächtig
Charaktere: entweder überzogen oder farblos
Schreibstil: locker-leicht
 

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Tja, was soll ich schreiben, der Klappentext ist ein Spoiler par excellence - nach der Hälfte des Buches ist man dort, wo der Klappentext endet und es spannend wird. Für mich war die Luft raus. Wenn ich schon das halbe Buch in groben Zügen kenne, dann ist der Weg dahin für mich nicht wirklich spannend und auch nur mäßig interessant. Auch wenn es durch die unterschiedlichen Handlungsstränge immer wieder Cliffhanger gab, war ja klar, dass es erst ab der gekaperten Fähre richtig rund geht.
Die Figuren sind lebendig und der Protagonist Tjark Wolf besitzt schon viele Ecken und Kanten. Er hat mir im ersten Fall deutlich besser gefallen, hier ist jetzt so der amerikanische „lonely wolf“, der aber seinen Leute beschützt und für sie alles tut. Manches Mal wollte ich ihm zurufen: Werde erwachsen und hör auf dich wie ein verwöhntes, trotziges Kind zu gebärden.
Die anderen drei Ermittler bleiben dabei recht farblos.
Der Täter wird sehr realistisch beschrieben und ich muss zugeben, dass ich ihn und seine Motive manchmal verstand. Er hat kein leichtes Leben und dass er sich auf diese Art und Weise an den Menschen rächen will, ist zwar extrem, aber ihm wiederfuhr auch Extremes. Ich will auf gar keinen Fall rechtfertigen, dass der Täter die Fähre in die Luft sprengen will, aber mit einer Verurteilung der Tat ist es nicht getan, man muss diesen Menschen helfen.
Der Schreibstil Kochs war flüssig und leicht lesbar. Doch durch den Klappentext dachte ich mir oftmals: Nu‘ komm auf den Punkt, ich weiß ja, dass wir zu der Fähre müssen.
Es erstaunt mich sehr, dass der Klappentext so viel Macht über mein Lesevergnügen hat. Doch ich kann nicht mehr als 3 Ostfriesen-Sterne für ein Buch vergeben, dass für mich erst ab der Mitte spannend wird.

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Der zweite Fall für das ostfriesische Ermittlerduo Tjark Wolf und Femke Folkmer: Ein Mann ohne Fingerabdrücke, ein Raum voller Leichen - die Polizei jagt einem Phantom nach, einem Wahnsinnigen, der ein Arsenal von Waffen und Sprengstoff an sich gebracht hat und ein Massaker plant. Bevor die Polizei den Gesuchten fassen kann, entführt er eine voll besetzte Nordseefähre, um sie in die Luft zu jagen. Ermittler Tjark Wolf schafft es in letzter Sekunde, an Bord zu gelangen. Ein perfides Spiel beginnt: Der Attentäter gibt Tjark eine Stunde Zeit, dann will er die Fähre in die Luft jagen...

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