Donnerstag, 28. Juni 2018

Gedanken am Abend

Hallo ihr Lieben,

manchmal beschleichen mich Zweifel an den Menschen und ... aber halt, fangen wir von vorn an.
Eine Zeitlang war ich Kundin von Horst (Name frei erfunden). Horst war immer freundlich zu mir und wir plauderten über „Gott und die Welt“. Irgendwann benötigte ich Horsts Dienste nicht mehr und ich traf ihn nur noch, wenn ich die Dienstleistung seines Nachbarn Karl (Name frei erfunden) in Anspruch nahm.
Die Gespräche zwischen Horst und mir wurden immer kürzer und irgendwann grüßten wir uns nur noch. Sobald ich mich mit ihm unterhalten wollte, hatte er viel zu tun und keine Zeit.
Ich fand das merkwürdig und erzählte Karl davon. Der meinte nur lapidar: “Er ist halt Geschäftsmann.“

Das machte mich nachdenklich. Die Freundlichkeit, die mir Horst vorher, als er noch Geld an mir verdiente, entgegenbrachte, hat für mich an Wert verloren.
Ja, wer mein Geld will, sollte freundlich zu mir sein. Aber mir gute Bekanntschaft „vorzugaukeln“, finde ich auch scheiße.

Weiter habe ich mich gefragt, wer ist mir gegenüber nur freundlich, weil er Geld mit mir verdient?
Das hat mich schon etwas an den Menschen und vor allem an meiner Menschenkenntnis zweifeln lassen.

Doch dann gibt es Begegnungen, die meine Zweifel in Null-Komma-Nix ausräumen. Da werde ich herzlich mit Umarmung begrüßt, als hätte man sich erst gestern gesehen und es wäre nicht fast ein Jahr vergangen.
Diese Begegnungen geben mir den Glauben an die Menschen zurück.

Ist euch das auch schon einmal passiert, dass man nur zu euch freundlich war, weil man euer Geld wollte?
Wie geht ihr damit um?
Oder wie würdet ihr damit umgehen?

Liebe und neugierige Grüße
eure Elena, die weiterhin an die Menschen und ihre ehrliche Freundlichkeit und Herzlichkeit glaubt