In aller
Kürze
Story: Der von sich überzeugte Detektiv Jürgen McBride wird damit
beauftragt, ein gestohlenes Werk von Josef Beuys wieder zu beschaffen.
Spannung: nicht im herkömmlichen Sinn, eher die Frage: welchen wortgewaltigen
Schwachsinn tischt der Autor jetzt auf
Charaktere: fantastische Klischees
Sprecher: Roman Shamov liest absolut passend
Schreibstil: locker-leicht
‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Da oute ich mich doch mal sofort zu Beginn. Es hat einige Zeit gedauert, bis
ich kapierte, dass „Bembeltown“ keine Stadt in Amerika ist, sondern ein Synonym
für Frankfurt.
Allein schon der Name „Jürgen McBride“ ließ mich erahnen, dass hier mit
Klischees gespielt wird und ich schicke auch sofort voraus, dass er Humor
dieses Buches für die Mehrzahl meiner Leser zu „80er Jahre“ ist. Es wird
geraucht, gesoffen, geflucht, gevö#*lt, geprügelt und ich wurde häufig an
„Schimanski“ erinnert. Denn der überschätzte sich auch manchmal und geriet mit
seinen unkonventionellen Methoden in Schwierigkeiten. Nicht zu vergessen, die
geschickten Produktplatzierungen waren von viele Begriffe der 80er geprägt. Da
ist ein gewisses Alter der Hörer schon hilfreich, denn einige Produkte haben im
Laufe der Zeit eine Namensänderung durchlaufen. Wer das Putzzeug „Vim“ noch
kennt, ist auf jeden Fall gewappnet.
Ooops, die Handlung hätte ich ja fast vergessen. Okay, kein Wunder, denn diese
gerät irgendwie in den Hintergrund und ist nicht wirklich umfangreich. Das
fällt jedoch erst im Nachhinein auf, weil ich so in dem wortgewaltigen
Schwachfug gefangen war. Zum Beispiel versucht McBride eine Gang von
Jugendlichen in ihrem Jargon zu beruhigen und dazu zu bringen, von ihm
abzulassen und diese Formulierungen sind einfach „voll kringe“ und wirken so
herrlich aufgesetzt. Da muss ich auch sofort Roman Shamov ein Kompliment
aussprechen. Er hat allem Leben eingehaucht und las Ironie, Sarkasmus, Humor
und McBrides totale Selbstüberschätzung in mein Ohr.
Nun dürfte klar sein, dass dieses Buch für Zartbesaitete und Leser, die auf
Feminismus, 100%ige political correctness und hochgeistige Unterhaltung Wert
legen, nicht geeignet ist. Wer allerdings teilweise flachen, aber
wortgewaltigen Humor à la Klimbim und Action à la Schimanski mag, ist hier
genau richtig. Da allerdings die Ermittlungen dann doch zu sehr in den Hintergrund
traten, vergebe ich 4 Bembel-Sterne.
Der Frankfurter Detektiv Jürgen McBride, Opel-GT-Fahrer und Kunstbanause, wird beauftragt, ein gestohlenes Kunstwerk von Josef Beuys wiederzufinden. Dem Werk, ein mit Kojotenblut gezeichnetes Eichhörnchen, werden magische Kräfte nachgesagt. Außer McBride machen auch andere, finstere Typen Jagd auf das Bild. Bei McBrides unkonventioneller Vorgehensweise kommt es zu jeder Menge Missverständnissen. Klar, dass dabei nicht nur Herzen, sondern auch Nasen gebrochen werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Danke für deinen Kommentar. Er wird sichtbar, sobald er freigeschaltet wurde.