Mittwoch, 13. September 2023

Rezension "Coming in" von Elodie Font

In aller Kürze
Story: Elo muss sich erst selbst eingestehen, dass sie lesbisch ist, bevor sie sich outet und den äußeren Widrigkeiten trotzen kann.
Spannung: was erlebt sie alles auf ihrem Weg
Charaktere: lebendig, realistisch
Schreibstil: bildet eine Symbiose mit den Bildern

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Es ist die reale Geschichte der Autorin, stilvoll in Szene gesetzt. Obwohl alle wissen, dass Elo lesbisch ist, braucht es viel Zeit, bis sie es sich selber eingesteht. Denn sie hat versucht wie ihre Freundinnen zu sein und den gesellschaftlichen Normen zu entsprechen. Es ist schon schwierig genug, sich selbst so zu akzeptieren und zu lieben wie man ist. Doch wenn von Außen auch noch Ablehnung und Unverständnis hinzu kommen, dann ist der Selbstfindungsprozess deutlich härter. Diese innere Zerrissenheit wurde nicht nur durch den Text, sondern auch durch die Zeichnungen hervorragend in Szene gesetzt. Es wurde eine Symbiose geschaffen, die die Story noch lebendiger werden ließ. Es wurden Emotionen bildlich geschaffen, erstklassig.
Denn auch als Elo sich ihre sexuelle Orientierung eingesteht, hat sie nur den halben Weg geschafft. Es gibt es immer noch Steine, die ihr durch engstirnige Menschen in die Wege gelegt werden. Nicht zu vergessen Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung.
Mal abgesehen davon, was ist Standard und wer hat die gesellschaftlichen Normen definiert?
Der Weg der Autorin macht Mut, zu sich selbst zu stehen, sich selbst zu lieben, auch wenn es nicht immer leicht ist. Denn das Ergebnis belohnt das Durchhalten.
Ich für meinen Teil finde ich erschreckend, dass es selbst im 21. Jahrhundert noch nicht egal ist, wer wen liebt. Es ist doch alles okay, solange consent herrscht und alle glücklich mit der Wahl sind.
Diese Graphic Novel entzündet ein Leuchtfeuer für mehr Diversität, Toleranz, Selbstliebe und Akzeptanz in der Gesellschaft. Ich vergebe 5 Femtember-Sterne und kann die Aussage der Graphic Novel nur wiederholen: liebt euch selbst, seid tolerant und sucht euch Freunde, die euch akzeptieren und lieben wie ihr seid.

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Irgendwie wusste es die ganze Welt vor ihr: Elo ist lesbisch. Ihr Coming-out ist zumindest für ihre Freundinnen und ihr Umfeld nur eine Frage der Zeit. Aber ist Elo auch bereit, sich selbst einzugestehen, dass sie Frauen liebt? Ist sie bereit, alles über den Haufen zu werfen, was sie glaubte, über sich zu wissen? Kann sie ihr soziales und ihr innerstes Ich in Einklang zu bringen? Eine Geschichte über das Anderssein und das Sich-selbst-akzeptieren. Mit »Coming In« erzählt die Journalistin Élodie Font die Geschichte des schwierigen Weges zu ihrer Identität als homosexuelle Frau. Humorvoll und mit entwaffnender Ehrlichkeit legt sie dar, wie alte Gedankenmuster auf moderne Weltanschauungen prallen und wieso das Coming-out nur eine Seite der Medaille ist. Carole Maurel (»Magdas Apokalypse«) übersetzt diese intimen Offenbarungen in ausdrucksstarke Bilder, die sich spielend zwischen zwingender Dramatik und befreiender Leichtigkeit bewegen.

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