In aller
Kürze
Story: Ein dystopischer Western aus Frauensicht mit ganz viel
Diversität und Feminismus.
Spannung: steigert sich in Wellen
Charaktere: interessant
Sprecher: Giuliana Jakobeit belebt den „Wild West“
Schreibstil: locker-flockig
‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Mal abgesehen davon, dass in diesem Buch eine mysteriöse Grippewelle für
Unfruchtbarkeit gesorgt hat, denke ich, dass die Rolle der Frau im „Wilden
Westen“ nicht viel anders ausgesehen hat. Frauen hatten die Rolle der Hausfrau
und Mutter zu erfüllen.
In Adas Fall kam leider noch eine gehörige Portion Unwissenheit und Ignoranz
gegen Argumente und Wissenschaft dazu und schwupps wurde der jungen Frau
nachgesagt, dass sie eine andere Frau verflucht hätte. Ihre Mutter ist jedoch
zum Glück als Hebamme gebildet und schafft es, Ada aus der Schusslinie zu
schaffen. Mit einem Umweg findet Ada die berüchtigte „Hole in the Wall“-Gang
und ich war absolut überrascht, wer hier Ada, mit nicht immer offenen Armen,
aufnimmt.
Mehr will ich gar nicht zur Handlung erzählen, denn das würde spoilern und
viele Überraschungen und Twists vorweg nehmen. Btw, diese wurden geschickt
platziert und hoben die Spannung immer wieder an und trieben die Handlung
voran. Leider gab es zwischendurch ein paar langatmige Passagen, denen eine
Kürzung gut getan hätte.
Ah, ehe ich es vergesse. Die Autorin hat die Brutalität nicht beschönigt und
wählt klare Worte. Das ist nicht jedermanns Sache und teilweise in meinen Augen
hart an der Grenze. Aber so war der „Wilde Westen“, nicht so kuschelig, wie er
in den Western meiner Kindheit dargestellt wurde.
Nicht nur die Gang, sondern auch die ganze Story wartet mit Diversität,
Feminismus und Sexismus auf. Egal wie intelligent und gebildet die Frauen
waren, wenn sie nicht ins Gesellschaftsmuster passten, wurde ihnen zugesetzt
und sie hatten sich auf ihren, von den Männern zugewiesenen Platz, zu begeben.
Doch natürlich gab es auch erfrischende Ausnahmen, die den Frauen den Freiraum
gaben, der ihnen zusteht.
Auch wenn die Story im „Wilden Westen“ spielt, kann man sie locker in die
heutige Gesellschaft transportieren. Dummheit, Ignoranz und unreflektiertes
Denken sind der Tod der Toleranz und des Fortschritts.
Mit Ada hat die Autorin eine starke Protagonistin geschaffen, die ihren Weg
geht. Auch wenn dieser manchmal einige Kurven und Umwege beinhaltet. Auch die
anderen Charaktere sind lebendig gestaltet und ergänzen sich zu einem runden,
vielfältigen Bild der Gesellschaft, wie sie auch im wahren Leben existiert.
Der Schreibstil der Autorin ist locker-leicht und bei den brutaleren Szenen
immer anpasst.
Giuliana Jakobeit hat mich mit auf Adas Weg genommen und Handlung, Charaktere
und Emotionen belebt. Ihre Stimmfarben setzte sie geschickt ein, um Stimmungen
zu vermitteln.
Da es ein paar Längen zwischendrin gab, vergebe ich gute 4 Wild-West-Sterne und
verrate euch zum Abschluss, dass das Buch noch vielen Ebenen nachwirkt.
1894, der Wilde Westen: Nach einer mysteriösen Grippewelle herrscht Unfruchtbarkeit. Umso wichtiger, dass Frauen ihrer weiblichen Pflicht nachkommen, heiraten und gebären. Als die siebzehnjährige Ada jedoch trotz Ehe nicht schwanger wird, verdächtigt man sie, mit einem Fluch belegt zu sein. Sie wird verstoßen und flieht - zur berüchtigten "Hole in the Wall"-Gang. Doch einmal von der Gang aufgenommen, stellt Ada fest, dass die Gesetzlosen ganz anders sind, als der örtliche Sheriff glauben machen will.
Die diverseste Gruppe von Geächteten, die der altehrwürdige Wilde Westen je gesehen hat. Ein wilder Ritt von einem Hörbuch!
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