In aller
Kürze
[Werbung unbezahlt]
Story: Das Leben einer schwarzen Frau aus einer „mixed-race“ Familie.
Spannung: wie hat Bernardine ihr Leben bewältigt
Schreibstil: locker-flockig
‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Es ist mein erstes Buch der Autorin und ich erfuhr gleich von ihrem Leben, von
der Kindheit in der Großfamilie, ihrer Schulzeit bis hin zu ihren
unterschiedlichen Jobs. Dabei ließ Evaristo auch ihr Privat- und Liebesleben
nicht aus.
Als wenn es damals nicht schon hart genug war, dass die Mutter weiß und der nigerianische
Vater schwarz ist, ist der Vater auch noch ein echter Despot und sieht sich als
Herrscher der Familie. Da wurde nicht nur mit der flachen Hand gezüchtigt, aber
nachher verzeiht Evaristo alles und hat Mitleid mit ihm, da er jeglichen
Kontakt mit der Heimat abgebrochen hatte. Wie bitte? Warum finden Kinder, egal
welchen Alters, immer eine Entschuldigung für ihre unfähigen Eltern? Auch wenn
sie an diesen Erfahrungen wachsen, heißt das nicht, dass alles wieder gut ist.
Obwohl die Mutter eine Engländerin war und die Autorin und ihre Geschwister
auch dort geboren wurden, wurden sie nicht als Engländer gesehen. Denn sie
entsprachen nicht dem typischen Äußeren. Und das war in den 60er, 70er und 80er
noch viel außergewöhnlicher als heutzutage.
Und mal ehrlich, wie oft fragen wir uns auch noch heute: wo kommt diese Person
her, wenn sie nicht europäisch aussieht?
Aber zurück zum Buch. Es hat mit sehr gut gefallen, dass Evaristo sich nicht
als Opfer sieht. Sie hat reflektiert, ist sich treu geblieben und hat ihr Leben
so gelebt, wie sie es leben wollte. Dabei hatte sie immer wieder mit den
üblichen Themen „Rassismus“ und „Feminismus“ zu tun. Doch sie ist damit auf
ihre eigene Weise umgegangen und hat ihren Weg für sich gefunden.
Der Abschluss passt irgendwie nicht so wirklich zum Rest des Buches. Denn hier
fehlte mir das Reflektieren, Durchhalten und Differenzieren. Um es kurz und
knapp zusammenzufassen: Denk positiv und alles fluppt. Nein, denn das passt
nicht zum Buch und schon gar nicht zum Untertitel „Warum ich nie aufgebe“. Denn
„nicht aufgeben“ bedeutet, dass auch negative Dinge geschehen, die bewältigt
werden müssen. Da reicht „positives Denken“ nicht.
Ja, Evaristo schreibt positiv, aber mir fehlte irgendwie der Einblick, wie sie
mit negativen Erlebnissen umgegangen ist. Mir ist klar, dass nicht alles
reibungslos in ihrem Leben lief, aber die Hürden wurden ziemlich klein
beschrieben und z.B. Existenzängste recht flott als „es hat sich immer alles
gefunden“ abgehandelt. Ich denke, da hat sie ihre Zähigkeit und Resilienz unter
den Scheffel gestellt.
Das Buch zeigt das Leben einer beeindruckenden Frau, die nie aufgegeben hat und
ich gebe gern gute 4 Manifesto-Sterne.
‘*‘ Klappentext ‘*‘
Bernardine Evaristo erzählt ihre einzigartige Geschichte, die Höhen und die
Tiefen ihres Lebens, von der Kindheit im armen Süden Londons in den
1960er-Jahren bis hin zum Durchbruch mit dem Gewinn des Booker Prizes, als
erste Schwarze Frau - ein Manifest dafür, niemals aufzugeben. Und ein Appell
für Vielfalt und Toleranz. Von einer der wichtigsten Stimmen der britischen
Gegenwartsliteratur.
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