Was meinst du, passt dein Buch in den „Femtember“?
Passt das Buch in einen feministischen September? Es gibt einiges, was hier für Frauenrechte spricht: Denn in meiner Welt hat sich die Thronfolge geändert: Bis vor ca. 60 Jahren gab es nur (männliche) Fürsten, die in den Fürstentümern des Vereinigten Reichs das Herrschaftsrecht innehatten. Aufgrund verheerender Kriege und anderer Umstände, die in dem Buch erläutert werden, wurde die Thronfolgeregel geändert: Ab nun durften ausschließlich Töchter der edlen Häuser herrschende Fürstin werden. Sie treffen sich einmal pro Jahr zu einem Hohen Rat und beschließen Regelungen, die für das ganze Vereinigte Reich gelten.
Grundideologie ist die Mütterlichkeitslehre, derzufolge insbesondere die Söhne der edlen Häuser zu strikter Ergebenheit gegenüber Fürstinnen erzogen werden und dies auch mit alltäglichen Routinen wie Niederknien bekunden müssen. Damit soll verhindert werden, dass die Männer die Macht wieder an sich ziehen. Die Mütterlichkeitslehre hat einen erheblichen Einfluss auf das Selbstverständnis von Männern, was sich in dem Buch auch zeigt.
Aber es ist nicht so, dass sich alle Rollen austauschen: Nach wie vor sind die Männer für Sicherheit und Schutz zuständig, werden daher im Umgang mit Waffen ausgebildet und die Frauen nicht. Es gibt nach wie vor Köchinnen und Stallburschen, Wäscherinnen und Schmiede. Aber natürlich ist das zwischenmenschliche Verhältnis ein anderes.
Ist es feministisch, wenn
man klassische Rollenverteilungen auslebt, aber die Rechteverteilungen mehr zur
Seiten der Frauen neigen?
Ist es überhaupt
feministisch, im Sinne von ausgewogen und gerecht, dass eines der Geschlechter
die alleinige politische Macht innehat? Da kann man sicherlich ein Fragezeichen
dran machen – was die Protagonistin Iara in der Geschichte ohnehin tut.
Andererseits stellt sich die Frage, ob nicht nach Jahrzehnten der reinen Männerherrschaft ein Wechsel gerechtfertigt wäre. Und die Frage, ob nicht die Mütterlichkeitslehre, die in der Kampan-Reihe eine große Rolle spielt, Recht hat: Wenn man einen gleichberechtigten Zugang zur Macht ermöglicht, wären dann nicht über kurz oder lang zu großen Teilen nur die Männer wieder an den ausschlaggebenden Positionen?
Was das Buch auf jeden Fall liefert, ist eine Auseinandersetzung mit der Frage, ob es gerecht ist, wenn die Macht sich auf eine Seite (in dem Fall die Seite der Fürstinnen) neigt.
Kurzum: Ich fände superspannend, was andere zu dieser Frage sagen. Und daher finde ich: Ja, das ist etwas für den Femtember.
Wirklich interessanter Titel;)
AntwortenLöschenHuhu,
Löschenhmmmm, ich weiß jetzt nicht genau, welchen Titel du meinst.
LieGrü
Elena
Interessante Fragestellung.....hm, aber gerade in unserer Gesellschaft ....kann doch jeder alles werden oder? Oder in Amerika....vom Schauspieler zum Bestimmenden eines Bundesstaates...
AntwortenLöschenAuch Frauen können Politiker werden...nur wollen die meisten gar nicht oder?
LG...Karin..
Huhu liebe Karin,
Löschenmal abgesehen davon, dass die Fragestellung das Buch betrifft, glaubst du wirklich, dass die meisten Frauen nicht wollen?
Nachdenkliche Grüße
Elena
Hallo zusammen, könnte schon sein, dass bei unserem politischen System, das auf Konkurrenz und Streit ausgelegt ist und eher nicht auf das Finden von Konsens und besten Lösungen, Frauen nicht so gerne in die Politik gehen wollen wie Männer. Jedenfalls gibt es dort mehr Männer als Frauen. Fragt sich nun: Wollen wir die Frauen ändern oder das System?
AntwortenLöschenViele Grüße
Maika
Huhu liebe Maika,
Löschenich denke, es gibt genug Männer, die lieber Konsens finden wollen, als zu konkurrieren. Und es gibt genug Frauen, die sich gern streiten. Ich streite mich gern lösungsorientiert und finde ein gewisses Maß an Konkurrenz auch motivierend und belebend.
Und bei der ganzen Sache haben wir noch nicht die non-binären Menschen bedacht. Also ist das Ganze sehr komplex und wir sollten uns vom Geschlecht (egal ob gefühlt, per Geburt erhalten usw.) trennen und einfach das Wesen betrachten.
So, genug philosophiert, lieGrü
Elena