Dienstag, 26. April 2022

Tag 1 - Interview mit Sonja Rüther

Beginnen wir mit der wenig originellen Frage: Wie bist du auf den Plot „amerikanische Ureinwohner wehrten sich erfolgreich gegen europäische Eroberer“ gekommen?

Die Grundidee kam damals von Konrad Hollenstein. Er sprach mich an und fragte, ob ich nicht Lust hätte, sowas zu schreiben. Das Ganze in der Jetztzeit als CSI-Phantastik-Crossover. Und ob ich Lust auf so ein Setting hatte. 

Für das Entwickeln der Welt habe ich mir viel Zeit genommen. Es ist etwas anderes, ob ich meine Figuren durch Hamburg oder Leipzig laufen lasse, oder Handlungsorte ganz neu definieren muss. Ich höre immer wieder, dass man es sich leicht machen würde, wenn man das Genre Phantastik wählt, weil man sich alles hinbiegen kann, wie man will. Tatsächlich empfinde ich es herausfordernder, mir eine Welt so auszudenken, dass sie leicht zu verstehen ist, alle Regeln stimmig sind und keine Fragen mehr offen bleiben. In diesem Fall kam auch noch erschwerend hinzu, dass es eigentlich in unserer Welt spielt, aber bei den Powtankanern trotzdem alles anders läuft. Das ist keine auf Fakten berechnete alternative Realität, die aufzeigen soll, wie die USA heute aussähen, wenn das Land fest in den Händen der Ureinwohner geblieben wäre. Powtanka ist ein schwer zugängliches Land, weil die Urangst vor Fremden fest in dem Volk verankert ist. Sie leben in Symbiose mit der Natur, die Technologie ist umweltfreundlich und hochentwickelt. Eben genau so, wie ich mir das bei einem Volk vorstelle, dass die Notwendigkeit eines intakten Lebensraums schon lange begriffen hat. Es gibt Totems, den Astralraum und Menschen, die sowohl die Geisterwesen als auch die energetische Welt wahrnehmen können. Um diese vertraute und doch andersartige Welt besser kennenzulernen, begleiten wir den Protagonisten Finnley Whittle durch die Handlung. Er ist vor ein paar Monaten mit seiner Verlobten in ihr Land gezogen und versucht seitdem, nicht überall anzuecken und einen Job zu finden.

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