Donnerstag, 28. April 2022

Tag 3 - Interview mit Sonja Rüther

Was ist der außergewöhnlichste Ort, an dem du eine Idee für einen Plot, eine Szene, eine Figur hattest? Und für welchen Plot war es?

Interessante Frage. Hmm, das ist schwer, weil es ständig im Kopf arbeitet. Es ist zwar kein außergewöhnlicher Ort und entspricht eher dem Klischee, aber als mein Mann und ich gerade einschlafen wollten, fing ich plötzlich an, zu lachen.

So sehr, dass es echt gedauert hat, bis ich ihm erklären konnte, worüber ich gerade lachte. Ich hatte plötzlich die Idee zu Black hole fun (ist später bei UnKnown erschienen). Da waren die zwei einfach gestrickten Kerle, so richtige Hillbillys, die im Pentagon putzen. Dann gebärt eine Frau in einer Toilettenkabine eine Art Schwarzes Loch und wird davon direkt verschlungen. Ich sehe jetzt noch, wie der eine das Ding mit einem Schrubber anstupst und der Schrubber ist weg.
Mitunter finde ich die Arbeitsumstände, während man schreibt, viel skurriler. Wenn ich immer so daneben kommentieren würde, was in den Szenen um mich herum so los ist, wäre das äußerst amüsant. Bei einer vierköpfigen Familie mit Wolfspitz und Frettchen und dem Arbeitsplatz im Zentrum des Wahnsinns, kommt da was zusammen. Ich habe mich vor Jahren von der Vorstellung verabschiedet, ich bräuchte einen richtigen Arbeitsplatz, Ruhe oder Rituale, damit die Arbeit läuft. Ich setze mich um 8 Uhr an den Laptop und schreibe zwischen 4 und 8 Stunden, manchmal länger.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für deinen Kommentar. Er wird sichtbar, sobald er freigeschaltet wurde.