In aller Kürze
Story: Die komplette Story um Winnetou und Old Shatterhand wird von Comedians gespielt erzählt.
Spannung: Wer wen spricht
Charaktere: Winnetou und Old Shatterhand plus Konsorten halt
Sprecher: nicht jede Besetzung war passend
Schreibstil: teilweise sehr frei und weit vom Original entfernt umgesetzt
‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Selten hat mich ein Buch respektive Hörbuch so gespalten zurückgelassen.
Es gab Szenen, da habe ich mich vor Lachen fast weggeschmissen. Auch wurden häufig Kommentare oder Einwürfe anderer Comedians, die nichts mit dem Buch zu tun hatten, nicht herausgeschnitten, die mich laut auflachen ließen.
Von der Lippe, als Erzähler Karl May und Figur Old Shatterhand in Personalunion, sprach mit einem seltsamen Akzent, der auch manche Worte und Namen schlecht klingen ließ. Und nein, man muss als Erzähler sein Getränk nicht schlürfen. Es ist mir nämlich völlig Latte, ob er trinkt oder nicht.
Sam Hawkins wurde erstaunlich ernst präsentiert und nicht wie in der Verfilmung als ziemlich verpeilter Kauz. Gewöhnungsbedürftig, aber okay.
Den Vogel aber schoss Rüdiger Hoffmann als Winnetou ab. Eine Fehlbesetzung par excellence. Hoffmann kann nur eine Figur und das ist alles. Stellt euch jetzt mal Winnetou vor, der mit der Hoffmann-typischen Stimme beim ersten Treffen mit Old Shatterhand „Ja, uff, erstmal“ sagt. Das hielt ich dann für einen Blooper und erwartete die Wiederholung dieses ersten Momentes der beiden zukünftigen Blutsbrüder. Aber nein, es ist den Comedians völlig Ernst.
Ich bin immer für gute Comedy zu haben und finde den Film „Schuh des Manitu“ einsame spitze. Aber was hier als Comedy verkauft wird, ist unglaublich.
Alle anderen Comedians waren mehr oder weniger wandelbar und ich musste überlegen, wer es denn sein könnte und schlug auch schon mal im Booklet nach. Aber Rüdiger Hoffmann kann nur Rüdiger Hoffmann. Ich hoffte auf Besserung im Verlauf des Buches, denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Doch meine Hoffnung wurde enttäuscht. Und Winnetous Todesszene wurde zur Farce.
Als alter „Karl May“ und vor allem „Winnetou und Old Shatterhand“ Fan wurde ich mehr als bitterlich enttäuscht und vergebe gute 2 Sterne, weil jede andere Bewertung den anderen Comedians nicht gerecht würde.
‘*‘ Klappentext ‘*‘
Was kommt heraus, wenn man alle Rollen einer Karl-May-Story mit den Oberindianern der deutschen Comedy besetzt? Ein Hörspiel der Superlative! The Wild Bunch of German Comedy lässt die Prärie erzittern und dramatisiert Leben und Sterben des größten Buch-Indianers der Kulturgeschichte.
Die Sprecher: Jürgen von der Lippe, Rüdiger Hoffmann, Herbert Knebel, Dirk Bach, Hella von Sinnen, Mike Krüger, Bernd Stelter, Bastian Pastewka, Till und Obel, Frank Zander