Dienstag, 21. Juni 2022

Blogtour - Interview mit Ute Bareiss

Hallo liebe Ute,

Danke, dass du mir anlässlich der Veröffentlichung des 4. Alex Martin Thrillers „Schwarze Gier - Die Spur der Angst“ ein Interview gibst.

Ich danke dir, liebe Elena, ganz herzlich für die Einladung und die spannenden Fragen und freue mich riesig, wieder zu Gast bei deinem Blog sein zu dürfen!

Was hat dich zu deinem Protagonisten Alex Martin inspiriert? Und warum ist er nicht der typische Sunnyboy?

Ich habe ja eine absolute Schwäche für Meeresbiologen, überhaupt Menschen, die sich für Natur und Umwelt einsetzen.
Und mit so jemanden „arbeite“ ich sehr gern zusammen – es war für mich von Anfang an klar, dass Alex keine Eintagsfliege wird, sondern ein Serienheld und viele Abenteuer mit mir bestehen sollte.
Äußerlich könnte er vielleicht von Jon Bon Jovi inspiriert worden sein, wobei ich mir da gar nicht sicher bin, ob das bewusst war
J
Ich mag Vielschichtigkeit bei Menschen und denke, den „typischen“ Sunnyboy, der tatsächlich alles auf die leichte Schulter nimmt und dauerhaft ein „Hans im Glück“ ist, gibt es vermutlich nicht. Immerhin ist Lächeln die schönste Art, dem Leben die Zähne zu zeigen. Jeder von uns hat sein Päckchen zu tragen, aber ich finde es wichtig, wenn man das Schöne im Leben trotzdem nicht ganz aus den Augen verliert, auch wenn es manchmal schwierig ist. Und Alex stimmt mir in diesem Punkt vollkommen zu.

Wie viel von dir steckt in Alex?
Loyalität, Fairness, Hilfsbereitschaft und auch mal zum Allgemeinwohl selbst zurückstecken zu können sind mir sehr wichtig. Ebenso liegt mir der Schutz der Umwelt am Herzen und ich versuche zumindest bestmöglich, hier einen Teil beizutragen, auch wenn ich weit davon entfernt bin, perfekt zu sein. Gut möglich, dass meine Protagonisten – insbesondere Alex – dies mit mir gemeinsam haben.
Auch Abenteuerlust liegt mir ja nicht ganz so fern
J

Als Tauchlehrerin mit Motorradführerschein teile ich auch seine Hobbies J

Eva von Astis Hexenwerk hätte gern gewusst, welches dein Lieblingsnebencharakter?
Ich liebe ja Sam über alles – mit ihr wäre ich gern befreundet. Aber vermutlich ist trotzdem der gute Walther (Michalsky) mein heimlicher, aber unheimlicher Favorit. Ich mag seine Art total. Dass er Alex auch mal schonungslos die Meinung sagt, selbst wenn sie unbequem ist, und immer parat steht, wenn man ihn braucht. Außerdem mag ich seinen Musikgeschmack und seinen Humor
J

„Verarbeitest“ du auch Personen aus dem realen Leben in deinen Büchern?
Meist nur am Rande. Zum Beispiel hat Walther Michalsky seinen Namen (und manche seiner Wesenszüge) von meinem langjährigen Freund Michael Walther
J
Die Skrupellosigkeit im ersten Band „Roter Ozean“ hat der Antagonist in Rom vielleicht von einem tatsächlich damals über längere Jahre regierenden ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten abgeschaut.
J In Band 2 „Weißes Gold“ habe ich einige thailändische Vornamen von tatsächlich existierenden Menschen verwendet – je nachdem, ob wir sie positiv oder negativ wahrgenommen hatten (wobei die Zeit dort generell äußerst positiv war) J Ebenso hat der chinesische Antagonist namentlich (abgewandelt) ein Vorbild J
Auch Denise, die ab „Blauer Tod“ im Team ist, besitzt ihr Aussehen nicht von ungefähr teilweise von einer lieben Freundin und auch ihr Name ist einer (anderen) lieben Person gewidmet. Selbst in „Schwarze Gier“ gab es ein paar Namen, die Freunden bedacht sind. Aber ganz möchte ich keine echten Bezüge zu realen Personen herstellen, das würde mir zu schwerfallen, hier dann die nötige Distanz zu wahren.

Du beschreibst die Handlungsorte, im aktuellen Buch die Bahamas, immer so bildlich und lebendig, kennst du all diese Orte, von denen du schreibst?
Tatsächlich habe ich so gut wie alle Handlungsorte selbst ausgiebig erforscht. Das ist mir sehr wichtig, Land und Leute zu kennen. Zu wissen, wie es dort riecht, klingt und wie man dort lebt. Hauptsächlich waren wir in den Ländern mit unserem Segelkatamaran unterwegs, verbunden mit ausgiebigen Landausflügen.
Wir waren einige Jahre im Tyrrhenischen Meer um Korsika, Sardinien unterwegs, haben auch Rom besucht (Roter Ozean).

In der Andamanensee von Thailand haben wir 4 Saisonen verbracht (Weißes Gold). Nur Afrika im 2. Band haben wir von Land aus besucht J Und das Rote Meer (Blauer Tod) haben wir von Süd (dem Golf von Aden) nach Nord durchsegelt, samt Sudan und dem Suezkanal. In den Bahamas verbringen wir nun bereits die 4. Saison, also kann man sagen, ich kenne die Gegenden alle ganz gut. J
Bis auf China (Band 2), da musste ich einen Freund, der lange dort gelebt hat und mit einer Chinesin verheiratet ist, um Hilfe bitten.
J Aber das Land steht noch auf meiner Liste J Ich hoffe, dass es irgendwann komplett frei sein wird und man leichter dort reisen kann – vielleicht eine Durchquerung mit einem Pickup mit Wohnaufbau über die Seidenstraße? Das wäre noch ein Traum J

Alex ist als Meeresbiologe sehr mit dem Meer, segeln, tauchen, vertraut. Inwieweit kannst du da aus eigenem Erfahrungsschatz schöpfen?
Wir leben seit über 20 Jahren teilweise auf unserem Segelkatamaran und sind damit um die Welt gesegelt.

Seit 1997 bin ich dazu Tauchlehrerin, engagiere mich im Bereich Meeresschutz und habe mich in Meeresbiologie fortgebildet. Von daher ist mir das Thema nicht ganz fremd J

Bist du eher die Bauchschreiberin oder arbeitest du zuerst den Plot gründlich aus?
Bei Thrillern halte ich es für unumgänglich, dass eine gewisse Vorplanung erfolgt. Schließlich müssen die verschiedenen Handlungsstränge logisch in ineinander greifen. Die Spannung soll sich ja auch sukzessive steigern. Ich denke, das würde ohne eine gewisse Planung nicht vernünftig funktionieren. Es kommt aber durchaus vor, dass mein Bauch dazwischenfunkt und meine Planung etwas umschmeißt.
J
Allerdings hilft mir eine Vorplanung auch wieder auf den richtigen Weg zurück, wenn ich mal festhänge. Deshalb plotte ich auch die Liebesromane, die mein Alter Ego Helen Paris schreibt.
Zudem möchten die Verlage und meine Agentin auch die grobe Handlung kennenlernen, schon von daher ist das vorherige  Planen unumgänglich
J

Überhaupt, wie viel Zeit verbringst du mit Recherche?
Unendlich viel. Würde ich keine Abgabetermine haben, würde ich mich vermutlich im Recherchieren allein verlieren. Ich finde das total spannend, neue Fachgebiete kennenzulernen, die Hintergründe zu erforschen. Und das tue ich akribisch, auch wenn ich manchmal nur einen Bruchteil davon benötige. Für die Thriller, die ja auch immer (umwelt-)politische Hintergründe haben, ist die Recherche besonders ausgeprägt, aber ich liebe es auch bei den Romanen, mich ganz in den Charakteren, deren Berufe und Hintergründe, den örtlichen Gegebenheit u.a. zu verlieren. Nur so komme ich ganz in die Stimmung, um völlig in die Geschichte abzutauchen
J Dazu suche ich mir dann auch immer Leute „vom Fach“, um – auch wenn die Romane Fiktion sind – möglichst realitätsnah zu bleiben, da ich denke (und hoffe), dass sich so die Story für die Lesenden auch „echt“ anfühlt.

Für welche Hobbies hast du neben der Schreiberei noch Zeit?
Reisen
J Immer und überall. Hauptsache, irgendwo in der Natur sein. Ob auf den Weltmeeren auf unserem Segelkatamaran oder zu Hause in Europa mit unserem Wohnmobil. Dazu sind exzessiv Schnorcheln und Tauchen, oder auch nur Schwimmen ein absolutes Wohlfühlhobby. Im Herbst ist Wandern in den Bergen ein „Muss“. Auch tägliche Spaziergänge mit meinem „Leihhund“ zu Hause über die Felder sind wundervoll.
Musik gehört ebenso definitiv zu meinen Leidenschaften. Ich höre sie zum Schreiben oder am liebsten in Konzerten und spiele gern Gitarre (allerdings leider zu selten). Kinobesuche versuche ich ebenfalls zu Hause einzuplanen. Natürlich lese ich auch nach wie vor gern und komme beim Segeln am besten dazu, da ich in der Zeit nicht schreiben kann.
Ach ja, und ich probiere es auch gelegentlich ganz gern, neue Gerichte zu kochen
J


10 Kommentare:

  1. Hallo Elena,

    schönes Interview.....tauchen steht bei Dir ja auch ganz oben....augenzwickern..

    LG...Karin..

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    1. Huhu liebe Karin,
      stimmt, es wäre auch klasse, mal mit Ute zu tauchen.
      LieGrü
      Elena

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  2. Ein sehr interessantes Interview habt dank

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  3. Hallo liebe Elena,

    die Blogtour ist ja sogar mit einem Buchgewinnspiel verknüpft...
    Aber ich gerade bei der Bloggerin von Astis Hexenwerk entdecken dürfen....deshalb noch eine kleine Frage....gab es bei Dir auch eine Frage zum Beantworten für das Lose-Sammeln...

    Du weißt ..ich habe keinen Account für FB oder andere soziale Kanäle.....
    LG..Karin..

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    1. Liebe Karin,
      auf dem Blog gibt es bei mir kein Gewinnspiel.
      LieGrü
      Elena

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  4. Vielen lieben Dank für die spannenden Fragen <3 Alex und ich freuen uns so riesig darüber! <3
    Kommentiert alle fleißig, denn jede Beantwortung der Frage gibt ein Los! Auf allen Kanälen!

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    1. Liebe Ute,
      auf dem Blog gibt es bei mir keine Frage - nur auf Insta und FB.
      LieGrü
      Elena

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  5. Hallo Elena,
    ein sehr schönes Interview, hat Spaß gemacht es zu lesen :) Vielen Dank für die tollen Einblicke.
    Liebe Grüße
    Dana

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    1. Huhu liebe Dana,
      Danke, da freut Ute sich bestimmt auch. Sie ist auch ein toller Mensch <3
      LieGrü
      Elena

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