Freitag, 22. Dezember 2023

Rezension "Auf Brüsten muss man nicht laufen" von Bettina Rössiger

In aller Kürze
[Werbung unbezahlt]
Story: Wie Bettina mit ihrer Diagnose „Sie haben Krebs“ positiv umgeht und was sie dabei alles durchmachen muss.
Charaktere: normale Menschen, wie du und ich
Schreibstil: als wenn die Autorin mir persönlich davon erzählt

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Mir hat der Satz „Oh, das müssen wir genauer untersuchen, die Zellen sind verändert“, den ich bereits mehrfach gehört habe, schon gereicht. Aber ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, was es in einem Menschen auslöst, wenn er / sie den Satz „Sie haben Krebs“ hört.
Bettina Rössiger nimmt uns auf ihre Reise nach der Diagnose mit. Sie berichtet ungeschönt, wie sie damit umgegangen ist und was sie erlebt hat.
Bei dem Buch hatte ich das Gefühl, dass ich mit der Autorin an einem Tisch sitze und sie mir bei „Kaffee und Kuchen“ ihre Geschichte erzählt. Sie schönt nichts, wählt klare Worte. Dabei verzichtet sie auf medizinisches Fachchinesisch und gibt auch Tipps, die ihr in der Zeit geholfen haben.
Es ist fantastisch, wie optimistisch und positiv sie trotz aller Schwierigkeiten bleibt und alles in Angriff nimmt. Das kann ich absolut nachvollziehen, denn nichts wird besser, wenn man jammert. Rössigers Einstellung, immer das Positive zu sehen, wo andere nur schwarze Löcher sehen, ließ mich manchmal grinsen. Da befürchtet der Arzt nach ihrer Mastektomie, dass sie zusammenbricht und sie weist ihn nur auf die Station, in der auch junge Menschen mit Amputationen liegen, hin. So entstand dann auch der Buchtitel: Auf Brüsten muss man nicht laufen.
An einem Punkt sollte die Autorin aber dringend arbeiten: Sie fühlt sich für alles in der Familie verantwortlich und auch noch gebauchpinselt, dass ihr Mann ohne sie verloren ist. Sie will ihm nicht zeigen, wenn es ihr schlecht geht und kümmert sich sogar um ihn, als es ihm schlecht geht. Emanzipation und Gleichberechtigung gehen anders.
Auch wenn das Buch ein hartes Thema behandelt, ist es positiv, macht Mut und zeigt, dass Aufgeben keine Option ist. Von mir gibt es 5 Strahle-Tinchen-Sterne.

‘*‘ Klappentext ‘*‘
„Sie haben Krebs“, ist wohl der schlimmste Satz, den man von einem Arzt hören kann. Aber wie geht man mit einer solchen Diagnose um? Aufgeben ist hier ja keine Option. Und genau vor diesem Problem stand auch Bettina Rössiger, und das sogar 2-mal. Von diesen Erfahrungen berichtet sie in ihrem biographischen Buch „Auf Brüsten muss man nicht laufen“. Sie nimmt uns dabei mit zum Kampf gegen ihren härtesten Gegner. Dabei erfahren wir viel von medizinischen Feinheiten und der Art ihrer Therapie. Aber darüber hinaus ist das viel mehr. Es zeigt die ganze emotionale Bandbreite einer solchen Auseinandersetzung: die psychischen und physischen Tiefen, die Energieräuber und -geber, den Kampfgeist, aber auch die positive Einstellung, mit der sie dem Krebs immer wieder die Stirn geboten und letztendlich diesen Krieg gewonnen hat.

Ein Tatsachenbericht, der berührt, aber auch zeigt, dass man das Leben mit all seinen Tücken annehmen muss, wie es ist, um daraus zu lernen.

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