Freitag, 9. Juli 2021

Rezension "Quendel" von Caroline Ronnefeldt

In aller Kürze
Story: Eine scheinbar cosy Fantasy-Story, die immer gruseliger wird.
Spannung: steigert sich langsam
Charaktere: interessant
Schreibstil: meist episch detailfreudig

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Irgendwie erinnerten mich die Quendel schon im Klappentext an die Hobbits und während der Lektüre verfestigte sich diese Vermutung. Sie sind freundlich zueinander und bleiben lieber daheim, statt Abenteuer zu erleben.
Doch natürlich gibt es einen, den Abenteuer reizen und er gerät natürlich prompt in Schwierigkeiten. Und jetzt wird es magisch ... mystisch. Doch leider bleibt es dabei, denn die im Klappentext erwähnten „grausamen Kräfte“ kommen nur temporär zum Vorschein und, ich nehme es mal vorweg, werden nie geklärt. Da bleibt viel komplett ungelöst und ich hatte das Gefühl, dass Seiten im Buch fehlen. Stellt euch vor, ein Film bricht 30 Minuten vor Ende ab. So habe ich mich gefühlt.
Leider verliert sich die Autorin auch in epischen detailfreudigen Beschreibungen, was der Spannung abträglich ist. Hinzu kommen Dialoge, die das vorher erlebte, noch einmal durchkauen und das hatte für mich den schalen Beigeschmack der Seitenschinderei.
Der Schreibstil ist eloquent und dichterisch angehaucht. Das entführte mich in eine wundervolle Welt, die durch die ausführlichen Beschreibungen wie ein Bild vor meinem inneren Auge entstand. Leider lief kein Film, denn „Show don’t tell“ kam viel zu selten ins Spiel. Die Karte der Quendel-Gegend ist hübsch gezeichnet und ließ mich die Wege nachvollziehen, aber auch das rettete die Spannung nicht.
Ich habe häufig Seiten einfach geskimmt, weil es sich um die oben erwähnten Dialoge handelte und ich wissen wollte, wie es weitergeht, statt das Erlebte noch einmal zu lesen.
Mit viel Wohlwollen vergebe ich 3 Schattenbart-Sterne.

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Die Quendel sind ein gutmütiges Volk, das sich abends am Kaminfeuer schauerliche Geschichten erzählt und für gewöhnlich nie etwas Ungeplantes tut. Doch als der selbst ernannte Kartograf Bullrich Schattenbart eines Nachts nicht nach Hause kommt, brechen seine besorgten Nachbarn auf, um ihn zu suchen – angetrieben von einem schrecklichen Verdacht: Kann es sein, dass sich der verwegene Eigenbrötler in die Nähe des Waldes Finster gewagt hat? Noch ahnt keiner, was diese Nacht so anders macht als alle anderen. Ein seltsam leuchtender Nebel öffnet die Grenzen zu einer fremden, bedrohlichen Welt. Wer die Zeichen zu lesen versteht, weiß, dass lang vergessene, uralte und grausame Kräfte zu neuem Leben erwachen …

8 Kommentare:

  1. Hi Elena!

    Sehr schade dass dir das Buch nicht gefallen hat, ich habe es geliebt!!! Ich mag den Bezug zu den Hobbits, die einem natürlich sofort in den Sinn kommen, aber ich finde, sie hat da schon was sehr eigenes draus gemacht. Auch die Atmosphäre liebe ich, wenn der gruselig mystische Teil ins Spiel kommt!
    Und natürlich wird hier noch nicht alles aufgeklärt, es gibt ja eine Fortsetzung und Band 3 kommt Ende des Jahres raus. Ich freu mich schon mega darauf!!!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Huhu liebe Aleshanee,
      ach, es wird eine Trilogie? Ist ja interessant. Solche Infos erwarte ich im Vorfeld in der Beschreibung.
      Dann bin ich mal auf deine Rezi zu Teil 3 gespannt :)
      LieGrü
      Elena

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    2. Joa, die Verlage tun sich mit sowas ja immer schwer ^^

      Aber ja es ist eine Reihe und ich weiß auch nicht, ob der dritte der letzte sein wird... ich denke es liegt daran, ob die Autorin weiterschreibt und ob es sich "lohnt"

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    3. Dieses Verhalten der Verlage nervt einfach.

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    4. Hab ich letzens auch mal auf FB gesagt, aber da meinte eine, es wäre oft ja nicht vorhersehbar ob noch was nachkommt...

      Was ja einfach nicht stimmt, grade wenn es um englische Buchreihen geht.

      Und oft die Verlage leider erstmal den Erfolg abwarten wollen, ob sie weiter veröffentlichen, schon schade.
      Trotzdem kann man drauf hinweisen, dass es ein Auftakt ist, vor allem wenn die Geschichte in Band 1 nicht abgeschlossen ist, so wie hier.

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    5. Stimme dir zu 100% zu. Denn die Erwartungen sind andere, wenn ich weiß, dass es Band 1 ist.

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    6. Das scheinen manche überhaupt nicht verstehen zu können ... also manche Leser.

      Aber ich hab tatsächlich andere Erwartungen, wenn ich einen Auftakt lese. Beim Einzelband möchte ich ja alles abgeschlossen haben und einen etwas "zügigeren" Handlungsverlauf.
      Wenn noch Fortsetzungen kommen ist mir das egal, solange es "gut geschrieben" ist, da weiß ich ja dann, dass die Aufklärungen etc noch kommen werden

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    7. Seltsam, dass Leser unsere Gedanken nicht verstehen. Bei Verlagen steht der Profit im Vordergrund, denen ist es egal. Und ja, deine Ausführungen unterschreibe ich zu 100%.

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