Sonntag, 26. November 2023

13.09.2023 - Der Versuch nach Malta zu reisen oder "Swiss Air sucks"

Um pünktlich für den Flieger um 14:55 Uhr am Flughafen zu sein, habe ich mich 3 Stunden vorher auf den Weg gemacht und sogar einen Termin für den Security Check reserviert.
Und ich verrate es euch schon mal, ich hätte bereits gewarnt sein sollen, denn für den Anschlussflug von Zürich nach Malta hatte ich kein Online-Ticket erhalten. Aber der Reihe nach. 
Am Flughafen angekommen habe ich das Gepäck, nachdem ich das Anschlussticket dann am Automat ziehen musste, selber aufgegeben. Das klappt echt gut und als ich dann las, dass bei dem Security Check nur 10 - 20 min Wartezeit betrug, habe ich meinen Slot einfach sausen lassen und mich angestellt.
Und wirklich, nach 16 min war ich durch.
Also stromerte ich durch den Flughafen.
Da ich es einen Unverschämtheit finde, 2,25 EUR für 0,5 l Wasser zu zahlen, habe ich immer eine leere Flasche dabei und fülle diese entweder am Wasserspender (wenn vorhanden) oder am Waschbecken in der Toilette auf. 
Tja, und dann nahm das Drama seinen Lauf -> fast 1 Stunde Verspätung.
Mir war klar, dass wird knapp in Zürich, aber es kam noch viel schlimmer.
Dass wir das Gate wechseln mussten, war logisch. 
Durchsage: Sehr geehrte Fluggäste, wir haben genug Busse, aber keinen Fahrer.
Ja, KEIN Scherz. Ich suchte trotzdem die versteckte Kamera.
Irgendwann saßen wir dann im Flieger, durften abfliegen und ... kreisten über Zürich.
Wir hatten keine Landeerlaubnis. Logisch, der Landeslot war ja auch vor gut anderthalb Stunden gewesen. 
Als wir mit ca. 1,5 Stunden Verspätung gelandet waren, durften wir nicht aussteigen. Seltsam, dass die Business Class aber schon mit einem Bus abgeholt worden war. 
Meine Sitznachbarin hatte eine Benachrichtigung über die Umbuchung ihres Fluges erhalten. Ich wartete darauf vergeblich und es war mir klar, dass mein Flieger schon weg ist. Es gab keine Ansagen im Flieger und auf meine Frage, was denn nun mit meinem Anschlussflug bzw. einer Umbuchung sei, erhielt ich nur "Gehen Sie zum Counter" als Antwort.
Endlich durften wir in den Bus. Am Flughafengebäude raus aus dem Bus und ... wo ist dieser verdammt Counter? Niemand, der uns den Weg weist oder evtl. sogar zu unseren umgebuchten Flügen lotst.
Eine Flughafenangestellte, die zufällig da rumlief, half mir weiter und ich war die sechste am Counter.
WOW!!! So, wie die hier arbeiten, möchte ich mal Urlaub machen. 
Als ich dann an der Reihe war, sagte ich zu dem Typen: "Hallo, ich möchte den nächsten Flug nach Malta."
Da sagt der platt zu mir: "Wir haben Sie doch umgebucht."
Ooookay, tief durchatmen: "Das ist toll, ich habe aber keine Benachrichtigung erhalten und will nach Malta. Wo muss ich hin?"
Er wieder: "Wir haben Sie doch umgebucht."
Ich sah mich vor meinem inneren Auge über den Tresen hechten, ihn am Schlafittchen packen und seinen Kopf mehrfach auf die Tastatur knallen. Natürlich tat ich das nicht, sondern sagte in einem etwas schärferen Ton: "Ich habe keine Benachrichtigung erhalten, weder per Mail noch per SMS und ICH WILL NACH MALTA."
Er: "Aber nicht in dem Ton." Und knallt mir mein Ticket auf den Tresen.
Jetzt will ich hier Lob von allen kassieren, die das lesen. Ich flippte nicht aus, sondern atmete erneut tief durch, schob ihm das Ticket zurück und sagte deutlich betont: "Ich habe keine Benachrichtigung erhalten über eine Umbuchung und benötige nun wohl ein Hotel, eine Mahlzeit, ein Getränk und den nächsten Flug nach Malta."
Er ließ sich herab und buchte mich in einem einschläfernden Tempo auf den nächsten Vormittag gen Malta, gab mir den Voucher für das Hotel und erst auf mein Nachfragen verriet er mir, wo ich an mein Gepäck komme.
Als dann alles erledigt war, habe ich mir seinen Namen noch aufschreiben lassen (und mich auch schon namentlich über ihn beschwert bei Swiss Air) und mich auf die Suche nach den Gepäckbändern gemacht. 
Dort stand unser Flug nicht auf der Anzeige und so fragte ich direkt mal am Baggage Reclaim nach. Dieser Herr war freundlich, lösungsorientiert und flott. So erhielt ich 10 min später meinen Rucksacktrolley und auch seinen Namen ließ ich mir geben (ihn erwähnte ich lobend).
Ne, ich fühlte mich nicht willkommen in Zürich und ganz ehrlich, ich wollte hier auch gar nicht sein. Aber dass die letzten sechs Stunden noch nicht alles waren, hatte ich nicht erwartet. 
Der Shuttle-Service zum Hotel war prima.
Das Einchecken, nun ja, lief freundlich, aber auch hier fiel mir auf, wie lahmarschig gearbeitet wird. 
Das Zimmer ist üblicher IBIS-Standard (auch wenn das Hotel Intercity heißt). Es war sauber, die Matratze genau richtig und der Wasserdruck angemessen.
Da mir durch den Voucher auch ein Abendessen zustand, ging ich ins hoteleigene Restaurant. Der Herr im Service erzählte mir, dass es nix mit Speisekarte wäre, sondern für den 20 CHF Voucher entweder einen Salat von der Salatbar oder Nudeln mit Tomatensauce plus Parmesan gäbe. Ich entschied mich für den Salat und an der Salatbar erwarteten mich geachtelte Tomaten, Gurkenscheiben, Mais aus der Dose und Coleslaw. Ähm, okay, ich nehme dann doch die Nudeln. 
Mal abgesehen davon, dass ich es von anderen Fluggesellschaften nur kenne "Hier ist die Speisekarte, alles über den Betrag des Vouchers müssen Sie selber zahlen", war die Auswahl echt besch ... scheiden.
Mein Bier musste ich auch selber zahlen, denn nur Wasser war inklusive.
Ich muss betonen, dass außer mir nur noch maximal sieben Tische besetzt waren und das Servicepersonal zu zweit arbeitete. WHAT??? Sieben Tische hätte ich noch heute locker allein im Griff gehabt und die beiden schafften es zu zweit noch nicht mal, bereits verlassene Tische abzuräumen. 
Ich saß mit meinem Bier am Tisch, las und nach 30 Minuten bemerkte der Herr vom Service "Oh, Sie haben Ihre Nudeln noch nicht erhalten.". Hatte ich schon erwähnt, dass nur sieben Tische besetzt waren und sie diese zu zweit "bedienten"?
Selten so viel Unfähigkeit erlebt. Da hat die Dorfkneipe, in der ich meine Kellnerkarriere begonnen habe, definitiv besseren Service geboten. 
Der Herr fragte also in der Küche nach und ... die in der Mikro aufgewärmten Nudeln seht ihr auf dem Foto. Na ja, sie machten satt. 
Als ich dann sagte, dass er das Bier bitte aufs Zimmer schreiben soll, meinte er, das geht nicht, weil ich mit Voucher gegessen habe. 
Ich atmete tief durch (lange nicht mehr an einem Tag so häufig tief durchgeatmet wie heute) und meinte zuckersüß: Na, dann hoffen Sie mal besser, dass ich nicht durchbrenne, sondern wirklich nur meine Kreditkarte im Zimmer hole.
Selbstverständlich holte ich nur die Kreditkarte und zahlte mein Bier.
Auch wenn es sich jetzt hier lustig liest, hat mich der ganze Trouble heute schon 8 Stunden Nerven gekostet. Und ich verrate euch: Das Intercity Hotel am Züricher Flughafen und Swiss Air haben mich das letzte Mal als Kunden begrüßen dürfen. Service geht anders und auf die lahmarschige Schweiz verzichte ich in diesem Leben auch dankend. 

10 Kommentare:

  1. Hallo Elena,

    hm......keine schönen Sachen die Du in Zürch Flughafen erleben musstes...augenrollen....

    Teueres Pflaster scheint wohl kein Vorurteil zu sein...ziemlich wenig für den Stress/Ärger....da macht/kann eine solche Potion Nudeln auch nicht glücklich machen, gell

    Mal schauen/hoffen es wird wieder besser..LG..Karin..

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    1. Huhu liebe Karin,
      tja, ob es besser wird? Da musst du weiter die Reiseberichte verfolgen ;)
      LieGrü
      Elena

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  2. OMG, was ein Mist - ist ja super ätzend. Aber gut zu wissen, was so alles passiert (passieren sollte), wenn man den Flug verpasst, das hatte ich noch nie. Hoffe mal, ab jetzt wird es besser mit den Urlaubserlebnissen - zumindest beim Essen geht´s ja kaum mieser, obwohl, die könnten noch eine Dose Ravioli rauskramen :D :)

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    1. Huhu liebe Jordis,
      stimmt, die Dose Ravioli wäre noch schlimmer gewesen *lol
      Und ich habe noch keine Entschädigung für den Trouble erhalten - also immer noch spannend *galgenhumor
      LieGrü
      Elena

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  3. oh wei, du arme, wir wohnen zwar nicht allzu weit von der Schweizer Grenze und waren auch schon zweimal drüben, aber nur weil wir eingeladen waren, die Schweizer sind leider häufig unfreundlich. Regelmäßig erlebe ich das auch auf der Bahnfahrt von Stuttgart nach Hause, wenn ich da einen Schweitzer Zug erwische, weiß ich schon wie es mit der Freundlichkeit der Zugbegleiter oder eher der Aufseher bestellt ist. Und 7 Tische? habe ich früher mit einem Arm gemacht, im Rückwärtsgang.

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    1. Huhu liebe Manuela,
      wir beide wären im Restau völlig gelangweilt gewesen :D
      Aber warte auf den nächsten Bericht, du wirst mein Entsetzen verstehen.
      Ich habe echt schon überlegt, ob ich mich in der Schweiz mit dem Kurs "Wie arbeite ich kundenorientiert" selbstständig mache ;)
      LieGrü
      Elena

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  4. Hihi...ich liebe Deine Berichte egal, ob gut oder schlecht...
    Bei uns gab es mal Mc-Gutscheine als/für die Familie ..Kids waren noch klein für 3 Stunden Zusatzaufenthalt in Nürnberg....nach Mitternacht....

    LG..Karin..

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  5. Oh weia, vor sowas habe ich ja echt immer Respekt. Bisher bin ich noch nie geflogen mit Umsteigen, aber beim Zug reicht mir das schon, wenn man diesen Nervenkitzel hat und eigentlich will man ja nur an sein Ziel. Ich drücke die Daumen, dass es jetzt entspannter wird.

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    1. Huhu,
      als mir das zum ersten Mal passierte, habe ich mich einfach an die Profis gehängt ;) Also Menschen, die sich auskennen und wissen, was zu tun ist.
      Ob es entspannter wird? Das liest du im nächsten Urlaubsbericht :)
      LieGrü
      Elena

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