In aller
Kürze
[Werbung unbezahlt]
Story: Ein junges Mädchen wächst auf einem patriarchalischen Planeten auf und
weiß noch nicht wirklich, wie sie damit umgehen soll, kann.
Spannung: kommt langsam, aber sukzessive
Charaktere: mit Ecken und Kanten
Schreibstil: sehr detailfreudig und ausschweifend
‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Eins ist mir bei dem Buch klar geworden, die Autorin und ich habe
unterschiedliche Definitionen von „Science Fiction“. Ja, es handelt sich um
einen anderen Planeten und das eine oder andere Raumschiff ist vorhanden, aber
das könnte genau so gut in einem Fantasy-Buch geschehen.
Der Aufbau des Settings ist sehr detailfreudig und stellenweise äußerst langatmig.
Mehr „Show, don’t tell“ hätte der Handlung mehr Pfiff gegeben und die Spannung
mehr angeheizt. So gab es epische Beschreibungen, die ich häufig geskimmt habe.
Die Welt, die die Autorin geschaffen hat, ist beängstigend. Sie ist stark
patriarchalisch geprägt, erinnerte mich fast an „Großmutters Zeiten“. Myn, die
Protagonistin, hat das in ihrem Teenager-Alter noch nicht wirklich begriffen
und im Laufe der Handlung erkennt sie mehr und mehr, wie ihre Welt und die
Strukturen in ihrer Familie gestrickt sind. An den herrschenden Umständen
gemessen, geht es in Myns Umgebung äußerst liberal zu und hier ändert sich
einiges und sie weiß nicht, wie sie damit umgehen soll. Nicht zu vergessen, in
Myns Alter ist sie auch noch damit beschäftigt, sich selber zu finden.
Die Charaktere wurden lebendig geschaffen, sie besitzen ihre Ecken und Kanten
und sind auch mal für eine Überraschung gut.
Normalerweise finde ich, dass es die Story belebt und die Spannung ankurbelt,
wenn unterschiedliche Handlungsstränge miteinander verwoben werden. Doch in
diesem Buch habe sie dazu noch unterschiedliche Perspektiven. Die
Ich-Erzähler-Perspektive wird für Myn gebraucht. So erfuhr ich auch viel über
ihr Innenleben, ihre Gefühle. Bei den anderen Perspektiven bin ich mir noch
nicht mal sicher, ob es sich um eine oder zwei handelt. Es sind auf jeden Fall
auktoriale Perspektiven. Da war ich mehrere Male bei den Abschnitten nicht
sicher, welcher Erzählstrang gerade an der Reihe ist.
Es ist spannend, dass Maier eine eigene Welt mit allem Drum und Dran erschaffen
hat. Namen, Tiere, Bezeichnungen, Zeiteinheiten sind der Buchstabensuppe
entsprungen. Sorry, aber so liest es sich für mich, wenn von Lchnadra, Xpolk,
Tygdulai oder Trvane die Rede ist. Ich habe diese Begriffe nach einiger Zeit
nur registriert, statt zu „lesen“.
Langatmige Wortgewalt und epische Beschreibungen statt „Show, don’t tell“ sind
einfach nicht mein Ding und lassen mich einen Stern abziehen. Das Thema an sich
hat mich allerdings gepackt und ich bin auf den zweiten Teil neugierig. Von mir
gibt es 4 adelige Sterne.
Ein Mädchen erkennt, dass sie fliegen möchte und nicht darf
Myn wächst auf einem Planeten auf, über dem Raumschiffe fliegen und auf dem Väter das letzte Wort haben. Sie kann immer nur das, was Mädchen nicht können sollen. Trotzdem verlebt die Adelstochter eine unbeschwerte Kindheit mit einer eigenwilligen Mutter, einem schöngeistigen Vater und einem großen Bruder, der sie anspornt, ihren eigenen Verstand zu gebrauchen.
Ihre scheinbar heile Welt erhält Risse, als der aufwieglerische Asnuor zum Obersten Priester ernannt wird. Weshalb fällt das ganze Volk vor einem solchen Ehrgeizling auf die Knie? Warum schmiedet Myns Mutter Pläne hinter verschlossenen Türen? Und was hat das alles mit Myn und ihrem Bruder Vairrynn zu tun?
In 7 Bänden erzählt »Die Erste Tochter« von Intrige, Leidenschaft, Liebe, Freundschaft, Hass, einer fremden Welt und von einer Frau und drei Männern, die diese Welt für immer verändern. Doch eigentlich will Myn vor allem eins: ihre eigene Freiheit, von der sie in »Adelsspross« gerade erst begreift, dass sie sie gar nicht hat.
Ein Planet. Eine Frau. Ein Kampf.
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