Autoren-Gedanken zur Weihnachtszeit
-Bücher
gehören zur Familie-
Das Jahr ist bald zu Ende, bis zum Weihnachtsfest sind es nur noch ein paar Tage, Zeit, einen kurzen Blick auf die jährlichen Weihnachtsbräuche zu werfen.
Stollen, Glühwein, duftender Tee, Plätzchen und die gebratene Gans gehören ebenso wie die passenden Lieder und der handgeschriebenen Weihnachtspost selbstverständlich dazu.Insgesamt geht es in dieser Zeit bei mir ein wenig ruhiger zu. Als Thriller-Autor bin ich sozusagen schon das ganze Jahr klassisch unterwegs, denn: Ich schreibe im Keller. Nein, nicht im Kerker, dort ist mein Arbeitszimmer! Bei aller festlichen Vorfreude: Hier verbringe ich meine Zeit am liebsten. Ich weiß ja, dass das Böse nur im Kopf entsteht. Manchmal verrate ich das dann auch den Leserinnen und Lesern.
Im Genre habe ich es leicht, denn auf die Frage „Ralf, welche Farbe nehmen wir dieses Jahr für den Weihnachtsbaumschmuck?“ kann ich einfach antworten: „Rot“. Passt ja zum Krimi.
Das mit der Deko ist auch so eine Sache. Mir würden einige nette Kerzen vollkommen ausreichen. Doch dagegen sprechen die Schmück-Traditionen. Was muss das muss, gehört halt dazu.Na ja, und bitte nicht weitersagen, ihr wisst ja, dass auch der Held in vielen Büchern nicht begeistert ist, wenn er sich auf die Reise machen soll. Es gelingt mir hier als Weihnachtsmuffel mit einer gewissen Regelmäßigkeit, die Besorgung des Baumes hinauszuzögern. Bis es dringend wird. Ratet mal, wer im Gegenzug das Nadel-Ding dann später entsorgen darf! Nein, Tatortreiniger ist gewiss nicht mein Traumberuf.
Stichwort Egoismus: Bevor ich für die Lieben daheim die Geschenke besorge, liegt mindestens ein Päckchen als Geschenk an mich selbst fix und fertig mit Schleife da: Ein Thriller einer Kollegin oder eines Kollegen, den ich immer schon mal lesen wollte. Im Herbst rund um die Buchmessezeit gibt es hier viele Neuerscheinungen. Das ist eine gute Gelegenheit, beim örtlichen Buchhändler des Vertrauens vorbeizuschauen und sich die spannende Neuerwerbung gleich hübsch einpacken zu lassen. Ist doch schön zu wissen, dass man später unter dem Weihnachtsbaum genau das Richtige findet. Aber Vorsicht, das Ganze ist nicht ohne Nebenwirkungen. Oder anders gefragt: Schafft ihr es, in eine Buchhandlung zu gehen und nur ein einziges Buch zu kaufen?
Was mir
jedes Jahr leider zu spät einfällt ist, dass es da so schöne und spezielle Plätzchen-Ausstechformen
gibt. Ob wohl jemand aus der Familie etwas dagegen hat, wenn ich einige
Backwaren in Pistolenform an den Baum hänge? Es müssen ja nicht immer
Weihnachtssterne sein. Kommt wohl auf den Versuch an.
Gerade
heute ist meine zweite Pinwand angekommen. Hach, wie ich mich freue, da wird
das Plotten von Geschichten doch gleich viel mehr Spaß machen! Und auf meinem
Schreibtisch sieht es dafür bald gemütlicher aus.
Der nächste große Meilenstein ist dann der Jahreswechsel. Zum Glück muss ich mir heute aber noch keine Gedanken zu den guten Vorsätzen machen.
Dann wären da noch die Winterspaziergänge. Wir sind ja alle Familienmenschen, nicht wahr? Herrlich, mit oder ohne Schnee den Kopf durchlüften und über den Stoff nachdenken. Also den Schreibstoff. Irgendwie ist immer Zeit, zu plotten. Und permanent zu überlegen, wie man zu mehr Schreibzeit kommt. Das merkt man natürlich in den Gesprächen überhaupt nicht und für einen Außenstehenden sieht dabei der Autor aus wie ein ganz normaler Mensch.
Weihnachtszeit ist Familienzeit. Und bei euch ist es wahrscheinlich auch so: Die Bücher gehören einfach zur Familie. Sie begleiten uns in eine andere Welt und schauen dann aus dem Regal zu uns herüber.
Da wir gerade bei der Bücherliebe sind: Darf ich mir bei der Gelegenheit etwas wünschen? Wenn ihr euren nächsten Roman mit Begeisterung zu Ende gelesen habt: Bitte, bitte, hinterlasst anschließend eurem Autor bzw. eurer Autorin ein paar Sterne. Das ist etwas, was ans Herz geht. Und das nicht nur zu Weihnachten.
Mit Dank verneige ich mich und wünsche euch und euren Lieben ein schönes Fest, immer genügend Lesestoff sowie spannende Zeiten,
herzlichst,
Euer Ralf
Wunderbar!
AntwortenLöschenMoin Detlef,
Löschenich werde Ralf darauf hinweisen, dass er hier mal reinschaut ;)
LieGrü
Elena
Hallo und guten Tag,
AntwortenLöschenja so sollte es sein, auch wenn es in der Gesellschaft an vielen Ecken zwickt und zwagt.....augenzwickern...
Sagt die Karin und beißt in ihren selbergemachten Honigkuchen.
Schönes Wochenende..LG..Karin..
Huhu liebe Karin,
Löschenhoffe, der Honigkuchen hat gemundet.
LieGrü
Elena
Lieber Ralf, da kommt ja mal eine ganz andere Seite von Dir zum Vorschein: eine Mischung aus tollem Humor und Ironie. Einfach super geschrieben! Ich wünsche Dir eine schöne Weihnachtszeit!
AntwortenLöschenHuhu,
LöschenDanke für deinen Kommentar. Dir auch eine wunderfeine Zeit.
LieGrü
Elena