Mittwoch, 1. Dezember 2021

Autoren-Adventskalender -> Sina Beerwald

Den Winter mag ich als Jahreszeit überhaupt nicht – aber ich liebe Weihnachten und die damit verbundenen Rituale.
Es beginnt damit, dass ich zum Advent an meine Liebsten handgeschriebene Briefe und Postkarten mit weihnachtlichen Motiven verschicke.

Ich mag es, von Hand zu schreiben, auch wenn ich bereits in der Schule in Schönschrift von einem ‚Sehr gut‘ weit entfernt war. Man könnte auch sagen, dass ich eine Sauklaue habe, aber wenn die Empfänger meine Schrift nicht lesen können, dann zählt eben die Geste, und sie haben ein bisschen was zu rätseln zur Weihnachtszeit, das ist doch auch schön, oder?Darüber hinaus schreibe ich jedes Jahr eine Weihnachtsgeschichte. Einfach nur für mich. Dafür nehme ich mir immer ein schönes, neues Notizbuch und schreibe sie dort hinein – und tippe sie nicht wie sonst in den Laptop. Es sei denn, es wird doch eine Geschichte für den Verlag daraus, so wie zum Beispiel meine Kurzgeschichte „Das letzte Türchen“, die in der Knaur-Anthologie „Lametta, Lichter, Leichenschmaus“ erschien, die es sogar auf die Bestsellerliste geschafft hat.
Es kommt aber auch vor, dass aus einer Idee im Notizbuch ein ganzer Roman wird. Was wäre, wenn das Christkind einen Schlittenunfall hatte und der Weihnachtsmann dringend Ersatz benötigt?
Der echte Weihnachtsmann, versteht sich. Also klingelt er bei der Psychologin Frau Christkind und erklärt sie zum neuen Christkind – schließlich heißt sie ja so. Es gibt nur ein kleines Problem: Sie glaubt nicht, dass es den Weihnachtsmann wirklich gibt – und sie glaubt zu dem Zeitpunkt auch noch, dass das ihr kleinstes Problem in den kommenden vierundzwanzig Tagen sein wird, aber der Nordpolbewohner, der mit dem gewöhnlichen Alltag der Menschen nicht vertraut ist, stellt ihr Leben ordentlich auf den Kopf.
Weihnachtsmann sucht Christkind, die Idee ließ mich nicht mehr los – und so entstand am Ende mein lustiger Weihnachtsroman „Hauptsache, der Baum brennt.“
Ob er lichterloh brennt, entscheidet ein klitzekleiner Funke …
Ich habe jedenfalls aus gutem Grund (leider) keine echten Kerzen mehr am Tannenbaum, der für mich ebenfalls zur Weihnachtszeit dazugehört. Als ich noch ein Kind war, durfte ich ihn erst an Heiligabend sehen – mittlerweile stelle ich den Tannenbaum schon früher auf und freue mich an den schönen Lichtern, dem Duft und dem nostalgischen Schmuck.
Ja, ist denn heute schon Weihnachten? Trotz aller Rituale und der Planung kommt Weihnachten doch immer schneller als gedacht und deshalb steht in meiner Wohnung eine Jahresdeko, wo sich der Weihnachtsmann mit dem Osterhasen den Platz teilt.
Sicher ist sicher, nicht wahr? So liege ich nie verkehrt.
Ich wünsche dir, liebe Elena, und euch allen eine schöne und besinnliche Adventszeit und dass sich Chaos nur zwischen den Buchdeckeln abspielt.

Eure SinaBeerwald

2 Kommentare:

  1. Hallo und guten Tag,

    hihi...nette Geschichte...ja da kann leicht mal was daneben gehen....

    Ehrlich eine schöne Schrift besitze ich leider auch noch...oft kann ich meine, eigenen Zeilen nicht lesen...augenrollen...echt schlimm

    LG...schönen 1.Dezember..Karin..

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    1. Huhu liebe Karin,
      meine Handschrift ist auch ... eine Herausforderung ;)
      LieGrü
      Elena

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