Donnerstag, 8. August 2024

Gedanken am Abend - Blogparade "Warum es mir so schwerfällt, dazuzugehören"

Moin Loide!

Bei Judith Peters las ich „100+ Blog-Paraden im Sommer 2024“ und schaute mir die Themen an. Viele sprachen mich an und ich ließ erst einmal alles sacken.
Den Auftakt meiner Beiträge und Gedanken zu den Blog-Paraden macht

Dieses Thema hat Iris Wangermann ins Leben gerufen.

Das fing schon in meiner Kindheit an. Ich war das einzige Kind in der Klasse, das nicht im Kindergarten gewesen war und somit kannte ich keinen meiner Klassenkameraden. Hinzu kam auch noch, dass ich das einzige Kind war, dessen Eltern geschieden waren und das bei ihrer Omma lebte. 
Dann musste ich innerhalb von 10 Monaten zwei Mal umziehen und als junger Teenager neu in eine Klasse zu kommen, ist alles andere als einfach. Wieder gehörte ich nicht wirklich dazu, weil sich alle teilweise schon jahrelang kannten.

Und selbst heute gehöre ich nicht wirklich dazu.
Ja, ich bin Buchbloggerin, aber mir liegt nichts an 5 m Buchregal, Farbschnitten, Merch etc.. Und ich lese nur, weil es in vielen Momenten, wie Bus fahren und in der Sonne liegen, einfach nichts anderes zu tun gibt.
Ich bin „childfree by choice“ und die meisten Frauen haben Kinder oder sind nicht selbstgewählt kinderfrei.
Mir fallen noch so viele Momente ein, in denen ich mich nicht dazugehörig fühle, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen.
Doch ich kann damit mittlerweile gut leben, denn ich habe so viele Interessen, dass ich nie eine Gruppe finden werde, die alle meine Vorlieben abdeckt. Ich habe gelernt, dass ich mich nie zu 100 % irgendwo zugehörig fühlen werde, es ist immer nur eine kleine Schnittmenge an Interessen. Und das sind die Momente, in denen es mit den mich umgebenden Menschen ganz gut passt; mal sind es Buchblogger, mal andere Reisende im Urlaub oder Menschen, mit denen ich vor einer Theatervorstellung ins Gespräch komme. Das sind schöne Momente und ich genieße sie. Aber ich genieße es auch, nicht dazu zu gehören, und mein vielfältiges, buntes, abwechslungsreiches Ding zu machen. Denn so bin ich Paradiesvogel, der überall und nirgends dazugehört.
Und nicht zu vergessen, es gibt auch Momente, in denen ich gar nicht dazugehören will.

Wie siehst du das?
Brauchst du das Gefühl dazuzugehören?
Wie gehst du damit um, wenn du nicht dazugehörst?
Spielst du eine Rolle, um doch dazuzugehören?

Liebe und neugierige Grüße
eure Elena

8 Kommentare:

  1. Hallo Elena,

    ein schwieriges Thema....auch bei mir...denn ich bin z.B. der Liebe wegen von Hessen/Frankfurt nach Franken/Bayern in die Nähe von Nürnberg gezogen......Großstadt gegen ländliche Gegend getauscht....war schwanger und kannte niemand außer meinem Mann.
    Und ich habe schnell gemerkt....die bestehenden Mutter-und Kindgruppe kann ich vergessen...jeder kennt jeden und keiner hat irgendwie Interesse jemand neues ne Chance zugeben.....augenrollen.
    Franken sind da vielleicht auch etwas Eigen.......

    Also habe ich selber ne Gruppe gegründet...Mitstreiter gesucht/Handzettel ausgehängt für meinen Plan/.Raum gesucht.
    kostenlosen Raum bei den Evangelischen bekommen.....bin selber eigentlich katholisch, aber egal....und siehe da ....anderen ging es am Ort auch so....augenzwickern..

    Meine Gruppe hatte 5 Jahre bestanden ...habe in dieser Zeit mich auch durch die Evangelischen fortbilden dürfen....d.h. 1-2 mal im Jahr traffen sich alle Gruppenleiterin aus dem ganzen Landkreis ....und bekamen Tipp/Hinweis was man möglicherweise verbessern/basteln usw. tun kann in seiner Gruppe.
    Was total schön war......und somit ne gute Zeit......mein, persönlicher Einsatz hat sich gelohnt.
    Daraus haben sich für mich 2 Freundschaften ergeben, die heute noch Bestand haben!!!

    So bin ich über meinen persönlichen Schatten gesprungen, weil ich den Kontakt zu anderen jungen Mütter wollte/gebraucht habe....

    Ich finde halt, es braucht nur ein paar gute Freunde....und jeder Topf findet irgendwie/irgendwann seinen Deckel...

    LG..Karin..

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    1. Huhu liebe Karin,
      toll, dass du die Initiative ergriffen und sogar noch davon profitiert hast, dass du anders war. Und dass sogar noch 2 Freundschaften bis heute andauern, ist grandios.
      LieGrü
      Elena

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  2. Hallo liebe Elena,

    bei solchen Sachen muss es Dir und Deinem Leben gut tuen......

    Andere Aktion /gleiches Thema...ich gehe Montags immer in unsere Sporthalle zur Gymnastik...auch hier habe ich mich am Anfang etwas fremd gefühlt....feste Gruppe/ewig zusammen usw. aber mir haben meine Erfahrungen mit den Menschen/Franken hier geholfen....auch in dieser Gruppe irgendwann anzukommen.

    Wichtig ist das man sich vor Augen führt wieso man in eine neue Gruppe aufgenommen werden möchtet...offen für andere sein/auch etwas Geduld mitbringen/nicht jeder mag jeden auf Anhieb und auch ganz wichtig tut es mir gut.....nichts erzwingen...Wohlfühlen irgendwann kommt die richtige Gruppe...

    LG...Karin..

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    1. Huhu liebe Karin,
      für mich steht "es tut mir gut" an oberster Stelle. Geduld ist meine Lebensaufgabe und ich bin lieber allein, als mit Menschen zusammen, die mir nicht gut tun.
      In der Provinz würde ich eingehen wie eine Primel :)
      Ich freue mich für dich, dass es dir gut geht und du deine Gruppen gefunden hast.
      LieGrü
      Elena

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  3. Hallo Elena,

    ja, da hat sich bei mir einiges geändert.....von der Großstadt-Weggeh/Disco/Tussi, bin mit Pfennigabsätzen in einer Topfsteinhöhle rumgelaufen ...grins...
    hin zum Landei....mit Ehemann/Kindern und kleinem Häuschen..grins

    LG...Karin..

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    1. Huhu liebe Karin,
      bewundernswert. Und ich amüsiere mich köstlich -> mit Pfennigabsätzen in einer Topfsteinhöhle. Grandioser Move!
      LieGrü
      Elena

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  4. Liebe Elena, ich kann dir das sehr gut nachfühlen. Mir ist es auch lieber, eine Schnittmenge zu genießen als mich so weit zu verrenken, dass ich 100% in eine Gruppe passe. Ich glaube, am Ende geht es auch gar nicht darum, dass wir uns komplett einfügen, sondern darum, Menschen zu finden, die uns mit unseren Facetten und unserer Andersartigkeit annehmen. Und wir sie :)
    Danke für diesen Einblick und liebe Grüße
    Angela

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    1. Huhu liebe Angela,
      Danke für deinen Kommentar.
      Genau - und ich denke auch, man sollte sich selbst genug sein. Denn es besteht ein großer Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit.
      LieGrü
      Elena

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