Freitag, 9. August 2024

Rezension "Cold Case - Das verschwundene Mädchen" von Tina Frennstedt

In aller Kürze
Story: Gibt es eine Verbindung zwischen dem Cold Case eines verschwundenen Mädchens und dem aktuellen Serienmörder?
Spannung: kommt nicht wirklich auf
Charaktere: irgendwie flach
Sprecher: Tessa Mittelstaedt belebt Handlung und Personen
Schreibstil: locker-flockig

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Das Buch stieg sofort mitten in ein Verbrechen ein und dann flachte die Spannung sofort ab. Ich hatte spannende Ermittlungen erwartet, doch leider wurden erst einmal die Charaktere vorgestellt und das World Building auf recht trockene Art und Weise erledigt. „Show, don’t tell“ geht jedenfalls anders. Dabei muss ich auch zugeben, dass mir die Protagonistin Tess nicht wirklich sympathisch war und sich das auch nicht änderte. Ihr Privatleben wurde episch breit ausgewalzt und hätte locker für zwei Folgen gereicht. Das verlieh ihr aber auf seltsame Weise keine Tiefe, sondern sie blieb eindimensional. Auch die anderen Charaktere blieben flach und keiner konnte mich auf seine Seite ziehen. Alle wirkten irgendwie konstruiert.
Es hätte sehr spannend sein können, dass einerseits der Serienmörder gesucht und andererseits eine Verbindung zu einem Cold Case gezogen wird. Es war interessant, dass der Cold Case aus Sicht des Opfers erzählt wurde. Jedoch wurde sich im aktuellen Fall auf die Ermittlungsarbeit fokussiert und das kam sehr analytisch und emotionslos rüber.
Dies ist außerdem dem berichtenden Schreibstil geschuldet. Ja, es gab Passagen, in denen die Emotionen gelebt wurden, jedoch waren diese dünn gesät und blieben trotzdem farblos.
Tessa Mittelstaedt hat hervorragend gelesen und Story und Figuren Leben eingehaucht. Sie trägt meiner Meinung nach einen großen Anteil daran, dass Spannung und Emotionen transportiert wurden. Ich hörte in ihrer Stimme unterschiedliche Gefühle und ihre Tonalitäten zogen mich immer wieder in die Handlung, wenn ich drohte abzuschweifen.
Die Story an sich hätte einen vom Hocker hauen können, doch durch langatmiges World Building und eher berichtenden denn mitreißenden Schreibstil, wurde viel Potential verschenkt. Mit viel gutem Willen vergebe ich 3 cold Sterne.

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Er lauert Frauen in den frühen Morgenstunden auf. Er überfällt sie in ihren Wohnungen. Er tötet sie - und verschwindet. Als an einem Tatort Spuren auftauchen, die auf einen alten Vermisstenfall hinweisen, übernimmt Tess Hjalmarsson, Expertin für COLD CASES, die Ermittlungen. Hängt das spurlose Verschwinden der damals 19-jährigen Annika, deren Fall nie gelöst wurde, tatsächlich mit den aktuellen Serienmorden zusammen? Tess ermittelt unter Hochdruck. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt. Denn eines ist sicher: Der Serienmörder wird wieder zuschlagen ...

2 Kommentare:

  1. Hallo Elena,
    wie schade, dass die Spannung hier nicht so richtig aufkommt. Von der Story/dem Klappentext an sich klingt es ja eigentlich nicht so schlecht. Langatmige Passagen könnten bei mir auch zum Abschweifen führen... Gerade in Krimis/Thrillern ist das "gefährlich", wenn man da zu viel Gelaber drin hat. Selbst wenn es dann mal eine kleine Spannungswelle gibt, ist diese direkt wieder verpufft...
    Schön, dass wenigstens die Sprecherin gut war, ansonsten wäre es sicher noch schwieriger geworden.
    Liebe Grüße,
    Dana

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huhu liebe Dana,
      ja, da bin ich definitiv Spannenderes gewohnt. Und ein/e gute/r Sprecher/in ist einfach Gold wert. Darüber kann viel aufgefangen werden.
      LieGrü
      Elena

      Löschen

Danke für deinen Kommentar. Er wird sichtbar, sobald er freigeschaltet wurde.