Samstag, 21. März 2020

Protagonisten-Interview mit Libby Whitman (Autorin Dania Dicken)

Heute habe ich ein Skype-Interview mit Liberty Whitman, die zurzeit in Quantico ihre Ausbildung zur FBI-Agentin macht.
Ich: Hallo Liberty, danke, dass du dir die Zeit für das Interview nimmst.
Liberty: Hallo Elena, gerne doch. Aber bitte nenn mich Libby. 
Libby

Ich: Okay, Libby, gerne. Da deine Zeit sehr knapp bemessen ist und ich sehr neugierig bin, fangen wir doch gleich mal mit dem Interview an. Wie gefällt es dir in Quantico?
Libby: Stimmt, ganz so viel Zeit habe ich nicht, weil ich freiwillig viel nachzuarbeiten habe, aber trotzdem gefällt es mir hier sehr gut und die Gemeinschaft ist klasse.
Ich: Wie jetzt? Freiwillig nacharbeiten?
Libby: Ähm, ja, sorry, aber darauf mag ich jetzt nicht antworten (mit einem verschmitzen Grinsen setzt sie hinzu :) ). Ich müsste dich sonst töten.
Ich, grinsend: Okay okay, habe ich kapiert. Eine Freundin von dir ist auch hier. Oder nicht?
Libby: Ja, Julie aus England darf auch hier studieren. 
Julie
Ich: Ich dachte, nur Amerikaner dürfen nach Quantico.
Libby: Nicht ganz. Auch Studenten aus anderen Ländern dürfen hier studieren, zehn Prozent der Plätze sind für sie reserviert. Sie werden nur eben nicht FBI-Agent. Und Julie ist hier, weil ... (sie druckst ein bisschen herum) Nick Dormer mit den richtigen Leuten gesprochen hat, um sie rechtzeitig herzuholen. Das war immer ihr Traum, sie will ja auch Profilerin werden. Ich finde es total klasse, weil wir sonst wegen der Zeitverschiebung nur selten telefoniert haben und uns auf Emails beschränken mussten.
Ich: Ihr habt euch bestimmt über eure Mütter kennengelernt. Oder?
Libby: Ja, genau. Wir haben Julie und ihre Familie vor Jahren in England besucht. Dabei wurden Julie und ich sogar gekidnappt und das schweißt echt zusammen.
Ich: Oh, weia. Du hast aber schon einiges erlebt.
Libby: Na ja, danach gefragt hatte ich nicht, aber es kam halt so und ohne Julie hätte ich das nicht so locker überstanden.
Ich: Schon toll, wenn man solche Freunde hat und die dann auch noch das gleiche Berufsziel haben.
Libby: Ja, Julie und ich wollen es den Mistkerlen zeigen. Ich will zur BAU, zu Nick Dormer, Profilerin werden.
Ich: Wow, das finde ich klasse. War deine Mum nicht auch Profilerin?
Libby: Ja, genau, so haben wir uns ja auch kennengelernt.
Ich: Wie jetzt?
Libby: Ich bin doch in der FLDS, dieser Mormonensekte, geboren und als ich meinen Onkel heiraten sollte, bin ich mit Hilfe meiner leiblichen Mutter geflohen. Sadie hat mich anschließend bei sich aufgenommen und mir mit Matt gemeinsam ein Zuhause gegeben. Denn mein Vater hat meine Mutter damals wegen meiner Flucht getötet.
Ich schlucke hart: Oh, das tut mir leid. Wie alt warst du damals?
Libby: Ich war 14.
Ich: Das ist viel zu verarbeiten in dem Alter.
Libby: Ja, das stimmt. Aber dank Sadie und Matt wurde alles gut. Ich liebe die beiden wie meine leiblichen Eltern und sie haben mich sogar adoptiert.
Ich: Wow, da hast du echt Glück gehabt. Es war doch bestimmt ein Kulturschock, als du aus der Sekte in die ... wie soll ich es sagen? ... andere Welt gekommen bist?
Libby: Ja, es war alles neu und ungewohnt und sehr viel für mich. Viele schaffen es nicht, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Auch wenn es Hilfsorganisationen gibt. Aber es ist halt das total Gegenteil von dem, was uns in der Sekte gepredigt wurde. Ich glaube, meine leibliche Mom hat mich deshalb auch „Liberty“ genannt. Das war ihre kleine Rebellion, nachdem die große leider nicht von Erfolg gekrönt war.
Ich: Und warum nennst du dich dann Libby und nicht Liberty?
Libby: Damals in der FLDS war ich für alle Liberty. Das bin ich nicht mehr, in meinem neuen Leben bin ich Libby Whitman und nicht Liberty Nichols.
Ich: Ah, ich verstehe. Ja, kann ich gut nachvollziehen. Aber da war es doch bestimmt sehr schwer für dich, genau gegen diese Sekte zu ermitteln.
Libby: Und wie! Aber das FBI ließ mir keine andere Wahl und als ich dann endlich dort war, war mir klar, dass ich diese Mistkerle zu Fall bringen will. Dass ich die Frauen, die dort unterdrückt werden, auch befreien muss, da sie sonst niemanden haben, der für sie einsteht und für sie da ist. Es war echt hart, aber es war auch eine Befreiung für mich. Diesen Mistkerlen zu zeigen, dass sie keine Macht mehr über mich haben und ich ein selbstbestimmtes Leben führe, meinen Weg gehe.
Ich: WOW! Das finde ich klasse, dass du das geschafft hast. Eine letzte Frage habe ich noch: wie sieht es mit den Männern hier auf der Akademie aus?
Libby (wird rot): Ach, die sind nett, aber hier ist keiner mein Typ.
Ich hake nach: Aber woanders?
Libby: Na ja, ein ehemaliger Kollege geht mir nicht aus dem Kopf.
ehemaliger Kollege
Ich: Aha, das klingt spannend. Libby, ich danke dir für deine Zeit und wünsche dir alles Gute. Vielleicht treffen wir uns ja mal wieder.
Libby: Danke, dir wünsche ich auch alles Gute.

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