Mittwoch, 10. Juni 2020

Rezension "The Gathering ® - Die Kinder des Namenlosen" von Brandon Sanderson

In aller Kürze
[Werbung unbezahlt]
Story: Interessante Ansätze - singende Schutzzauber, Monster in den Wäldern.
Spannung: konnte ich nicht wirklich finden
Charaktere: vielfältig, aber oberflächlich
Sprecher: Detlef Bierstedt gibt sein Bestes
Schreibstil: langatmig, schwafelig
‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Dass „The Gathering“ ein bekanntes Sammelkartenspiel ist, habe ich erst im Nachhinein erfahren. Okay, hätte jetzt meine Neugier auch nicht wirklich gebremst.
Die Story an sich wäre interessant, wenn der Autor „Show don’t tell“ beherzigt hätte. So quälte ich mich durch minutenlange epische Beschreibungen, Erzählungen und Monologe. Wäre es ein Buch gewesen, hätte ich die Seiten geskimmt. Doch beim Hörbuch traute ich mich nicht, weil ich befürchtete etwas Spannendes zu verpassen.
Ich finde, Worldbuilding kann man auch wunderbar durch Dialoge, Handlungen und Interaktionen schaffen. Aber hier wird nur beschrieben.
Detlef Bierstedt tat sein Bestes, Emotionen zu transportieren. Doch wo keine Emotionen in der Handlung zu finden sind, da kann man nichts hineinlesen. Die Spannung wurde nur durch Bierstedts Lesart erzeugt.
Die Charaktere sind vielfältig, aber sie blieben irgendwie oberflächlich. Da hätte in der Interaktion viel mehr Action und Leben transportiert werden können. Einige Figuren sind hübsch schwarzhumorig angelegt, doch konnten sie mich nicht für sich einnehmen.
Das Buch ist in den Kategorien „Junge Erwachsene“ und „Jugendliche“ zu finden. Allerdings bezweifle ich, dass Jugendliche, wenn sie sich nicht wirklich in der Szene auskennen, mit Begriffen wie „Priorei“ klar kommen. Es gab einige „Fachworte“ bei denen ich nicht erwarte, dass Jugendliche der heutigen Zeit sie kapieren.
Auch fand ich manche Schilderungen recht brutal. Das hätte entspannter gelöst und mit „Live-Action“ kompensiert werden können. Da ist es wieder, die Action fehlte. Selbst die Action, die im letzten Drittel hätte aufkommen können, wurde durch Gefasel und epische Beschreibungen zerstört.
Ich vergebe 3 gelangweilte Sterne und empfehle das Buch jedem, dem „Der Name des Windes“ von Rothfuss gefallen hat. Denn auch dort gibt es weder „Show don’t tell“ noch Action und Lebendigkeit.

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Von klein auf hat Tacenda die Gabe, ihre Familie vor den Monstern aus den Wäldern zu schützen. Doch diese Macht ist zugleich ihr Fluch, denn Tacenda ist dazu verdammt, ein Leben in ewiger Finsternis zu führen: Sobald die Sonne aufgeht, verliert sie ihr Augenlicht, bis es wieder dunkel wird. Eines Nachts versagt der Schutzzauber, und Tacendas Familie wird von den Ungeheuern getötet.
Tacenda glaubt, dass der neue Lord dafür verantwortlich ist. Angeblich steht er mit Dämonen im Bunde. Sie bricht in sein Herrenhaus ein, um Rache zu nehmen. Doch schnell muss sie erkennen, dass der Lord alles andere als von dieser Welt ist, und dass sehr viel dunklere Mächte für den Tod ihrer Familie verantwortlich sind...

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